"Die Freiwillige Feuerwehr unterstützt die Berufsfeuerwehr"
ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Stadtbrandmeister Reiner Ullmann über seinen Werdegang und seinen vollen Terminkalender.
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Manche gehen als Lesepaten in Freiburger Grundschulen, andere engagieren sich in sozialen Einrichtungen, wie zum Beispiel in betreuten Wohnheimen. Ehrenamt hat viele Gesichter: Eines davon gehört zu Reiner Ullmann, der in Freiburg das Amt des Stadtbrandmeisters innehat. Zischup-Reporterin Katharina Rademacher aus der Klasse 9d des Rotteck-Gymnasiums in Freiburg hat ihn im Rahmen von Zischup zu seinen Aufgaben befragt.
Ullmann: Der Stadtbrandmeister ist der Repräsentant aller ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr Freiburg. Er vertritt die Interessen dieser gegenüber dem Kommandanten – dem Leiter der Feuerwehr – der Politik und sonstigen Organisationen. Er ist bei Einsätzen, an denen die Freiwillige Feuerwehr beteiligt ist, zur Unterstützung der Einsatzleitung tätig.
Zischup: Und wie kamen Sie auf die Idee, Stadtbrandmeister zu werden? Und vor allem interessiert uns, wie man Stadtbrandmeister wird und wie Ihre Karriere bei der Feuerwehr überhaupt angefangen hat. Können Sie uns darüber etwas erzählen?
Ullmann: Als der damalige Amtsinhaber die Altersgrenze erreicht hatte, wurde ich von Kollegen im Bereich der damaligen Abteilungskommandanten als zukünftiger Stadtbrandmeister vorgeschlagen. Der Stadtbrandmeister wird von allen aktiven Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg auf fünf Jahre in einer geheimen Wahl gewählt. Es hat angefangen, als ich 1977 zum Musikzug der Feuerwehr gekommen bin und durch diverse Kameraden, die gleichzeitig wie ich bei der Abteilung Stühlinger waren, bin ich dann 1987 ebenfalls Mitglied geworden.
Zischup: Worin genau besteht eigentlich der Unterschied zwischen der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr einer Stadt?
Ullmann: Die Kameraden der Berufsfeuerwehr sind im Dreischichtbetrieb ständig auf der Feuerwache. Während der Bereitschaftszeit führen sie verschiedene Tätigkeiten auf der Wache aus, damit sie bei einem Einsatz schnell und unverzüglich zur Einsatzstelle anrücken können. Bei großen Schadenslagen und/oder Parallelalarmierungen werden sie durch die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt. Da diese jedoch erst von ihrem Arbeitsplatz oder je nach Uhrzeit von zu Hause zum Feuerwehrhaus fahren müssen, ist hier ein gewisser Zeitversatz dazwischen, bis sie an der Einsatzstelle antreffen.
Zischup: Welches sind die angenehmeren und welches die eher unangenehmeren Aufgaben eines Stadtbrandmeisters?
Ullmann: Zu den positiveren Aufgaben des Stadtbrandmeisters zählen mit Sicherheit alle repräsentativen Aufgaben. Sehr gerne nehme ich Ehrungen und Beförderungen bei der Feuerwehr vor oder bringe mich bei unserer Jugendfeuerwehr ein. Ab und zu muss ich als Stadtbrandmeister Entscheidungen treffen, die sicher nicht immer bei allen positiv ankommen, wie zum Beispiel vor einiger Zeit die Neuaufteilung der Löschbezirke – Einsatzgebiete – innerhalb unserer Stadt Freiburg, da diese sehr viel auch mit Tradition und stadtteilbezogenen Verbindungen und Freundschaften zusammenhängen.
Zischup: Nun ist es ja so, dass Sie auch noch Inhaber eines Elektrofachbetriebes mit 31 Angestellten sind, zudem wurden Sie 2014 zum Obermeister der Elektroinnung gewählt. Wie bekommen Sie das alles eigentlich unter einen Hut?
Ullmann: Ich versuche, meinen Tag stets optimal auszunutzen und habe einen zeitoptimierten Tagesablauf – und Terminplaner. Selbstverständlich habe ich auch sehr viele Helfer beziehungsweise Stellvertreter, auf die ich mich immer verlassen kann und die mich tatkräftig unterstützen. Außerdem habe einen Freundeskreis, der mich auch immer großzügig unterstützt.
Zischup: Also wenn Sie mir jetzt Ihren Terminkalender vor Augen halten würden, dann wäre da vermutlich kein Platz mehr für zeitintensive Hobbys. Liege ich da richtig?
Ullmann: Da muss ich dich enttäuschen, da ich in meiner Freizeit mit viel Freude und mehr oder weniger Erfolg Tuba beim Musikzug der Feuerwehr Freiburg spiele.
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