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Zischup-Interview

"Die Eishalle war noch nicht dran"

Eine neue Halle für den Eishockeyclub ist schon lange Thema in Freiburg. Yves Strittmatter arbeitet bei der Stadt Freiburg im Bereich Projektentwicklung und Stadterneuerung und kennt sich mit den Plänen aus. .  

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Yves Strittmatter Foto: Privat
Zischup: Das Thema einer neuen Eishockeyhalle ist schon älter. Warum wurde bis heute noch keine Lösung gefunden?

Strittmatter: Die Bürger*innen einer Stadt haben viele Bedürfnisse: mehr Kindergartenplätze, ein neues Schwimmbecken, die Reparatur von kaputten Schultoiletten – und eben auch eine Eishalle. Diese Bedürfnisse werden gegeneinander abgewogen und der Gemeinderat entscheidet am Ende, wann was mit dem vorhandenen Geld der Stadt gemacht wird. Bisher war die Eishalle noch nicht an der Reihe. Trotzdem arbeiten wir kontinuierlich an dem Thema Eishalle, um dann, wenn eine solche Entscheidung getroffen wird, vorbereitet zu sein und schnell loslegen zu können.

Zischup: Wurde schon ein Standort gefunden? Wenn ja, wo?

Strittmatter: Die Stadtverwaltung hat die gesamte Stadt unter die Lupe genommen und mögliche Standorte miteinander verglichen. Am besten hat hier der Standort Messe Freiburg abgeschnitten, weil dort beispielsweise bereits Haltestellen des Öffentlichen Nahverkehrs – Bus und Stadtbahn – existieren, Parkplätze vorhanden sind, es auch genug Platz gibt und die Flächen grundsätzlich verfügbar wären.

Zischup: Welchen Beitrag kann der EHC leisten, um die Planung voranzubringen?

Strittmatter: Der Profibetrieb stellt ganz besondere Anforderungen an eine Eishalle – so beispielsweise in Bezug auf die Zuschauertribünen, Umkleiden oder auch Pressebereiche und so weiter. Genau hier ist der EHC gefragt, nachvollziehbar aufzuzeigen, was er konkret benötigt. Da ein solcher Eishallenneubau sehr hohe Kosten verursacht, ist der EHC auch aufgefordert, nach Lösungen zu suchen, um sich an den Bau- und Betriebskosten der neuen Eishalle finanziell zu beteiligen.

Zischup: Was kann die Stadt Freiburg verändern, damit der Stadionneubau für einen Investor interessant werden könnte?

Strittmatter: Grundsätzlich ist es so, dass das Einzelhandels- und Zentrenkonzept (EZK) sich nicht ändert, um ein Vorhaben für Investoren interessant zu machen. Es ist vielmehr umgekehrt zu sehen: Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept besteht, um vor allem größere Einzelhandelsvorhaben dort nicht zuzulassen, wo sie im Sinne einer guten gesamtstädtischen Entwicklung nicht hinsollten oder eben schädlich sein könnten. Das klingt zugegebenermaßen etwas kompliziert. Vereinfacht gesagt sollte es so sein, dass die Bürger*innen einer Stadt sich im Alltag gut zu Fuß versorgen können. Das heißt, dass sich die meisten der Geschäfte dort befinden sollten, wo die Menschen auch wohnen – das nennt man integrierte Lagen. Von solch einer Lage sprechen wir an der Messe aber nicht, da hier so gut wie keine Menschen wohnen. Da spricht man von einer nicht integrierten Lage. Und genau dort sieht das Einzelhandels- und Zentrenkonzept vor, bestimmte Einzelhandelsnutzungen wie beispielsweise Lebensmittel- oder Bekleidungsgeschäfte nicht zuzulassen. Würde man dies doch tun, wäre das Ergebnis unter anderem, dass die Menschen lange Wege zurücklegen müssten, mehr als jetzt das Auto nehmen würden und die Geschäfte in anderen integrierten Lagen eventuell Probleme bekommen könnten. Diese möchte man mit dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept schützen.

Zischup: Wie sähe die Zukunft für die Jugendsportler im Eishockey oder Eiskunstlaufen aus?

Strittmatter: Die Zukunft sähe so aus, dass bei einer neuen Eishalle die Rahmenbedingungen deutlich besser wären. Die Jugendlichen könnten auf eine moderne Eislaufinfrastruktur zurückgreifen, was gerade die Trainingsbedingungen verbessern und damit noch mehr Spaß bringen würde.

Trotzdem bliebe es wohl erstmal dabei, dass sich alle eine Eisfläche teilen müssten. Ob es jemals in Freiburg eine zweite Eisfläche geben wird, damit noch mehr eissportbegeisterte Jugendliche gleichzeitig aufs Eis können, wird sich erst in Zukunft zeigen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. April 2023: PDF-Version herunterladen

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