Der Ball wird von einem Infrarotsensor lokalisiert

Der Schüler Felix Küpper ist Mitglied einer Robotik-Gruppe und berichtet, wie sein Team einen Roboter für den Fußballplatz erschaffen hat.  

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Roboter bereit zum Kick   | Foto: privat
Roboter bereit zum Kick Foto: privat
Im Mai ist es wieder so weit. Wie jedes Jahr finden die deutschen Meisterschaften des RoboCups in Magdeburg statt. Der RoboCup Junior ist der bedeutendste Robotik-Wettbewerb für Schüler in ganz Deutschland. Ziel ist es, einen autonomen Roboter zu bauen und zu programmieren.

Bis man sich für diesen Wettbewerb qualifiziert, muss man jedoch erst einmal die regionalen Meisterschaften überstehen. Diese finden für Süddeutschland in Vöhringen in der Nähe von Ulm statt. Dort kommen im Durchschnitt nur fünf von acht Teams im Bereich "Soccer 1 vs 1 Open" weiter. Doch bis dahin ist es ein langer Weg.

Für mich und mein Team heißt das: Einmal in der Woche treffen wir uns im Xenoplex Gengenbach, um an unserem Roboter zu arbeiten. Unterstützt werden wir dabei von zwei Ingenieuren, die unsere Gruppe leiten. In unserer Kategorie starten zwei Teams unserer Gruppe aus je drei Personen. Beim Bau und der Programmierung eines fußballspielenden Roboters steht uns ein großes Arsenal an Materialien zur Verfügung. Als Basis für alle elektronischen und mechanischen Teile nutzen wir zugesägte Straßenschilder und Metallstangen. Darauf sind dann alle wichtigen Komponenten installiert.

Damit unser Roboter den Ball überhaupt sehen kann, nutzen wir einen Infrarotsensor, welcher auf einen Ball reagiert, der Infrarotstrahlen aussendet. Außerdem benötigen wir noch eine Ballrolle, in der Fachsprache auch Dribbler genannt. Dieser dient zur Fixierung des Balles, jedoch nur so, dass der Gegner noch eine Chance hat, den Ball ebenfalls zu bekommen.

Der Roboter muss vollkommen autonom funktionieren

Doch wenn der Roboter im Ballbesitz ist, soll er natürlich auch auf das gegnerische Tor zufahren. Dazu haben wir einen Kompasssensor installiert, welcher auf das Magnetfeld der Erde reagiert. Zu Spielbeginn merkt sich der Roboter, in welcher Richtung er steht. Die Zielrichtung wird dann in Form eines Werts in einer Variable gespeichert. Während des Spiels kann der Roboter diesen Wert jederzeit abrufen, um zum gegnerischen Tor zu gelangen.

Doch alle Spielzüge müssen in einem Programm auf einem Controller, also dem Computer gespeichert werden, der den Roboter steuert. Bei Spielbeginn darf ich als Teamcaptain den Roboter manuell starten. Während des Soccer-Spiels muss der Roboter vollkommen autonom funktionieren. Alle Arten der Beeinflussung des eigenen oder gegnerischen Roboters durch eine Fernsteuerung oder durch einen Störsender können zur sofortigen Disqualifizierung führen.

Insgesamt ist die Vorbereitung für den RoboCup sehr komplex und zeitintensiv, da man den Roboter bauen und programmieren muss, so dass alles im Wettkampf optimal läuft. Aufgrund von jahrelanger Erfahrung in diesem Bereich waren wir dieses Jahr sehr erfolgreich und haben uns für die deutschen Meisterschaften in Magdeburg qualifiziert. Mein Team hat den dritten Platz erreicht, unser zweites Team in unserer Liga Platz zwei. Unsere Teams repräsentieren in Magdeburg ganz Baden, da wir auch das einzige Team aus Baden sind, das am RoboCup teilnimmt.

Vor den Spielen gibt es einen festen Prüfablauf. Damit kein Roboter einen Spielvorteil hat, gibt es klare Richtlinien und Begrenzungen, an die man sich halten muss bezüglich Größe und Leistung. Der Roboter darf einen maximalen Durchmesser und maximale Höhe von je 22 Zentimetern haben. Das Gewicht muss unter 2,4 Kilogramm liegen und ein Griff zum Hochheben angebracht sein. In den letzten Jahren hatten wir noch ein Problem mit der Größe und der Gewichtsverlagerung, das haben wir jedoch inzwischen alles behoben. Gespielt wird über ca. Fünf Runden mit je zwei Halbzeiten von zehn Minuten.

In den letzten Monaten haben wir sehr viel an unserem Roboter optimiert. Das gute Abschneiden in Vöhringen macht uns zuversichtlich für die diesjährigen Meisterschaften in Magdeburg. Wir sind optimistisch, besser als im Vorjahr abzuschneiden!
Schlagworte: Felix Küpper
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