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Das Reitabzeichen – gezittert, geritten und bestanden

Reiterinnen und Reiter können Prüfungen absolvieren, bei denen ihre Kenntnisse über Pferde und Reitsport sowie ihre Reitfähigkeiten getestet werden.  

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Abzeichen – es gib sie in den unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten: im Schwimmen, in der Musik, im Tanzsport oder beim Wandern. Auch im Reitsport kann man verschiedene Abzeichen erwerben. Doch was ist ein Reitabzeichen überhaupt und ist es sinnvoll, ein solches zu absolvieren?

Samstagvormittag auf einer Reitanlage in der Nähe von Freiburg. Circa 20 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und 25 Jahren haben sich im Reiterstübchen versammelt. Sie tragen weiße oder dunkle Reiterhosen, dazu Poloshirts. Ihre Stiefel sind blank poliert. Privat- und Schulpferde warten auf Koppeln oder in Hängern. Eine leichte Anspannung liegt in der Luft, da heute die Prüfung der Reitabzeichen 10, 9, 8, 6 und 5 ansteht. An zwei vorangegangenen Wochenenden haben sich die Reiterinnen und Reiter auf dieses Ereignis vorbereitet.

Insgesamt werden von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zehn Reitabzeichen (RA) angeboten, mit denen jeder Reiter seinen individuellen Leistungsstand überprüfen kann. Die Abzeichen 10 bis 6 werden als Einstiegsabzeichen zusammengefasst. Dafür gibt es keine Altersbegrenzung und eine Mitgliedschaft im Verein ist nicht nötig. Diese Abzeichen dienen der Vermittlung von Kenntnissen über Pferd und Reiter und sollen einen Anreiz bieten, sich persönlich im Umgang mit dem Partner Pferd weiterzubilden. Auch kann es vorkommen, dass für eine Reit- oder Pflegebeteiligung wenigstens eines dieser Abzeichen eingefordert wird. Die weiterführenden Abzeichen RA 5 bis 1 werden Leistungsabzeichen genannt. Sie sind die Voraussetzung, um bei einem Turnier in einer bestimmten Leistungsklasse starten zu dürfen. Hier sind eine Mitgliedschaft im Verein sowie ein Mindestalter von 21 Jahren vorgeschrieben.

Zurück auf der Reitanlage. Während die Absolventen der RA 8 bis 5 die Pferde zurechtmachen, findet für die jungen Reiter der RA 10 und 9 die theoretische Prüfung statt. Neben der Beantwortung der Fragen zu dem Thema Pferdepflege (Füttern, Putzen) müssen die Reiterinnen und Reiter die Einzelteile von Trense und Sattel nennen und zeigen können. Nach einer halben Stunde können die Geprüften erst einmal durchatmen, denn nun steht die praktische Prüfung des RA 8, 6 und 5 an. Diese Reiter müssen zeigen, dass sie in einer Gruppe bereits durcheinander reiten können. Sie müssen bei allen Gangarten, teils auch ohne Bügel, sicher im Sattel sein. Neben Geschicklichkeitsaufgaben wie Slalom reiten oder das Pferd durch eine aus Stangen gelegte Bahn lenken, müssen Sprünge absolviert werden. Im Anschluss werden die RA 10 und 9 praktisch geprüft. Hier müssen die Reiterinnen und Reiter zeigen, dass sie sowohl in einer Abteilung hintereinander als auch durcheinander reiten können. Die Gangarten Schritt und Trab sind Voraussetzung und im RA 9 muss auch bereits der freie Galopp beherrscht werden. In der Theorie der RA 8, 6 und 5 wird detailliertes Wissen unter anderem zu Hufschlagfiguren, Sicherheitsaspekten sowie Pferdehaltung und -gesundheit geprüft.

Am späten Nachmittag können schließlich alle großen und kleinen Reiterinnen und Reiter überglücklich ihre Urkunden und Abzeichen entgegennehmen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. April 2022: PDF-Version herunterladen

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