Das Münster als Leinwand
Münster-Mapping – in 15 Minuten durch die Freiburger Stadtgeschichte / Aufwändige Licht- und Bilder-Show zum Stadtjubiläum.
Annika Fanny Legler, Klasse Gym9, Freie Christliche Schule (Freiburg)
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Anlässlich des 900(+1)-jährigen Stadtjubiläum von Freiburg fand dieses Jahr vom 15. bis 24. Oktober das Münster-Mapping statt. Dabei handelte es sich um eine Lichtershow, die die Geschichte Freiburgs und des Münsterbaus auf beeindruckende Weise darstellte.
Anfangs erst schleichend, doch mit der Zeit etwas schneller, bewegt sich die Menschenmasse vorwärts. Jetzt dauert es nicht mehr lange. Bald schon haben wir die Vorderseite des Münsters erreicht, und ganz aufgeregt macht mich meine kleine Schwester auf eine schon vorhandene Projektion aufmerksam. "Das Münster Mapping beginnt in 4:50 Minuten" steht in großen weißen Lettern auf dem roten Sandstein. Ich lasse mich ein wenig von ihrer Aufregung anstecken, und dränge die restliche Familie, sich endlich für einen Platz zu entscheiden. Jetzt dauert es nur noch eine Minute. Eine Stimme verkündet freudig: "Heute bringen wir das Münster zum Leuchten!" Die letzten zehn Sekunden werden von den Anwesenden heruntergezählt und dann – der Countdown verblasst, es wird dunkel.
Dann weicht die Dunkelheit einem gelblichen Licht, das langsam über die prächtige Fassade des Münsters wandert. Es bleibt auf der Rosette, dem runden Fenster über der Marienstatue, liegen. Doch etwas Anderes zieht nun unser aller Aufmerksamkeit auf sich: Mit klackenden Geräuschen bahnt sich da ein drachenartiges Wesen seinen Weg zur Rosette. Es krabbelt geschickt die alte Wand entlang, und lässt sich dann mit einem Kreischen nieder. Wir sind begeistert. Doch das ist erst der Anfang. Als dann die zwei Münsterpfleger Johann Sigismund von Reinach und Jacob Bur erscheinen, werden wir mitgenommen auf eine unglaubliche Reise in die Vergangenheit, immer begleitet von den Stimmen der zwei Erzähler und der alles unterstreichenden Hintergrundmusik.
Es beginnt im Jahre 1120, und führt uns über den Münsterbau, die zahlreichen Kriege und die Pest bis hin zum heutigen Tag. So viele Eindrücke strömen auf uns ein, und das Münster scheint für diese 15 Minuten nicht mehr nur ein Gebäude aus rotem Stein zu sein, sondern ein magisches Tor in der Zeit. Und die ganze Zeit über muss ich mir sagen: Das alles nur durch Licht. Als die Türme sich zu drehen beginnen, ein Blitz in das Gemäuer eindringt und die Nacht erhellt, Ratten vor uns durchhuschen und das Münster in Scherben klirrend zerfällt. All das nur durch Licht.
Nach einem imposantem, bunten und lauten Höhepunkt dröhnt die darauffolgende Stille beinahe in meinen Ohren. Für einige Augenblicke bleibe ich einfach so stehen, und lasse das Gesehene verklingen. Dann wende ich mich meinen Schwestern zu, und wir tauschen uns aufgeregt über das gemeinsam Erlebte aus.
Und so haben diese 15 Minuten es geschafft, beinahe ganz Freiburg zu beeindrucken, und noch einmal daran zu erinnern, was wir schon alles erlebt und überstanden haben. Was Freiburg schon alles erlebt und überstanden hat. Da werden die Stadt und die Bevölkerung auch das, was noch kommt, überstehen...
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