Zischup-Interview mit der Biologin Christine von Weizsäcker
"Biopiraten können nicht mehr machen, was sie wollen"
Christine von Weizsäcker ist Biologin und Umweltaktivistin. Elias Bleckmann, Achtklässler der Integrativen Waldorfschule Emmendingen, hat sich mit der Expertin getroffen, um mit ihr über das Thema Biopiraterie zu sprechen.
Elias Bleckmann, Klasse 8, Integrative Waldorfschule & Emmendingen
Sa, 7. Mär 2015, 18:25 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Was wurde bisher dagegen unternommen?
Von Weizsäcker: Vor einigen Monaten trat im südkoreanischen Pyeongchang das Nagoya-Protokoll in Kraft. Jetzt gilt es schon in 54 Ländern, und es kommen jede Woche viele neue Länder dazu.
Zischup: Was ist das Nagoya-Protokoll?
Von Weizsäcker: Das Nagoya-Protokoll enthält internationale Rechtsregeln, die vorgeben, dass man das Einverständnis der Ursprungsländer und gerechte Verträge mit diesen haben muss, um deren Tiere, Pflanzen oder Mikroorganismen nutzen zu können. Das gilt auch für das damit verknüpfte Wissen der Völker.
Zischup: Gilt das Nagoya-Protokoll auch für Deutschland?
Von Weizsäcker: Es gibt bereits einen Gesetzesentwurf, doch es wird noch heftig gestritten. Der Bund Deutscher Pflanzenzüchter will möglichst lasche Regeln.
Zischup: Halten sich die Konzerne und Forscher in den Ländern, die das Nagoya-Protokoll akzeptiert haben, an diese Gesetze?
Von Weizsäcker: Bisher nicht. Aber jetzt wird ihnen auf die Finger geschaut. In der Forschung, bei der Patentierung, bei der Marktzulassung. Sie können nicht mehr machen, was sie wollen.