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Auf einen leckeren Kaffee

ZISCHUP-INTERVIEW mit Christian Grabowski, für den Kaffee längst mehr ist als nur ein Getränk zum Wachwerden.  

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Kaffeebohnen werden erst geröstet, gemahlen und dann mit viel heißem Wasser aufgegossen Foto: dpa

Manche spielen in ihrer Freizeit Fußball, andere basteln gerne und wieder andere machen das Kaffeemachen zu ihrem Hobby. So auch Christian Grabowski. Tochter Sabine Grabowski, Schülerin der Klasse 8a der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach, sprach mit ihm über seine Kaffeeleidenschaft.



Zischup:
Wann und wie hat deine Kaffeeleidenschaft begonnen?
Grabowski: Vor ein paar Jahren hat mir meine Kollegin von einem kleinen schnuckeligen Café neben der katholischen Kirche in Staufen erzählt. Wir gingen dann zusammen hin, und dort habe ich zum ersten Mal bewusst einen Kaffee aus einer Siebträgermaschine getrunken. Der Geschmack war einzigartig und schon bald wurde die kleine Rösterei zu meinem Stammcafé. Ein Jahr darauf kaufte ich mir meine erste Siebträgermaschine für zu Hause. Von da ab wurde Kaffeetrinken für mich mehr und mehr zum Genuss.

Zischup: Und wie bist du dann zum Kaffeerösten gekommen?
Grabowski: Das geschah dann ein paar Jahre später, als ich auf einer mehrtägigen Wanderung Zeit zum Nachdenken hatte. Mir war guter Kaffee inzwischen so wichtig, dass ich beschloss, mich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen. Ich wollte lernen, wie man nicht nur guten Kaffee zubereitet, sondern wie man ihn selbst nach seinen Geschmacksvorstellungen röstet. Dazu habe ich viel gelesen.

Zischup: Wann hast du damit angefangen?
Grabowski: Vor etwa eineinhalb Jahren.

Zischup: Hast du eine Ausbildung gemacht? Woher kannst du das?
Grabowski: Das wollte ich zuerst nicht. Ich wollte es ja einfach nur hobbymäßig lernen. Daher habe ich zunächst bei verschiedenen Röstereien angefragt, ob ich zwei, drei Tage hospitieren dürfte. Da hätte ich sicher alles erfahren, was man wissen muss. Doch leider hüten die Inhaber ihr Geheimnis wie den größten Goldschatz! Ich habe zum Teil sehr einsilbige Absagen erhalten, so dass ich mir dann doch einen anderen Weg suchen musste und mal wieder über das Internet fündig wurde. Im Frühjahr 2015 habe ich dann in Mannheim bei einem Ausbilder ein einwöchiges Kaffeeröst-Seminar besucht. Dort habe ich viel gelernt. Über Kaffeesorten, Säuregehalt, Geschmacksrichtungen, Lagerung, Röstverfahren, Röstmaschinen und noch mehr. Im Anschluss daran habe ich mir meine Röstmaschine, die Röstbiene gekauft.

Zischup: Wie oft röstest du?
Grabowski: Ich röste ein bis zweimal im Monat. Es kommt immer darauf an, wie viel ich röste und wie lange mir das reicht.

Zischup: Wieso? Ist das unterschiedlich? Trinkst du denn viel Kaffee am Tag?
Grabowski: Oh ja. Ein Arzt würde wahrscheinlich sagen, dass ich zu viel trinke. Ich versuche mich inzwischen auf maximal fünf Tassen am Tag zu beschränken. Das klappt mal mehr, mal weniger. Es ist vor allem schwer auf den Feierabendkaffee zu verzichten.

Zischup: Ist die Röstbiene gut genug oder willst du bald etwas Besseres?
Grabowski: Derzeit reicht sie mir. Für den Privatgebrauch ist sie absolut ausreichend. Und ich schaffe es inzwischen problemlos, mir meinen Kaffee und Espresso in verschiedenen Geschmacksrichtungen zu rösten und zwar so, wie ich es mir vorstelle. Mehr will ich ja nicht.

Zischup: Verkaufst du auch Kaffee?
Grabowski: Nein. Es soll ja mein Hobby sein und nicht zum zweiten Beruf ausarten. Außerdem müsste ich mich dann mit solchen Themen wie Verzollung und Steuer auseinandersetzen. Das geht dann über das Thema "Hobby" hinaus.

Zischup: Schmeckt anderen Leuten überhaupt dein Kaffee? Oder nur dir?
Grabowski: Gute Frage. Bisher hat sich noch niemand getraut, mich zu kritisieren. Ich wurde von allen nur gelobt. Aber ob wirklich alle dabei ehrlich waren?

Zischup: Schmeckt dir noch anderer Kaffee?
Grabowski: Genauso gute Frage. Denn jetzt, da ich quasi Selbstversorger bin, und weiß, was ein guter Kaffee ist, ist das Fluch und Segen zugleich! Ein Segen ist es, dass ich mir meinen Kaffee selbst herstellen und zubereiten kann. Das mache ich auch sehr gern. Leider zu gerne und zu oft! Ein Fluch ist es deshalb, weil ich mir, wenn wir mal weggehen, immer erst die Kaffeemaschine ansehen muss, in der der Kaffee zubereitet wird, damit ich entscheiden kann, ob ich dort eine Tasse Kaffee trinke oder nicht. Und dann ist ja die Maschine selbst nicht alleine ausschlaggebend. Der Kaffee und der richtige Umgang mit der Maschine sorgen ja dann erst dafür, dass der Kaffee gut schmeckt.

Zischup: Das hört sich ja alles spannend an. Auch wenn ich keinen Kaffee trinke. Zum Schluss noch eine Frage: Ist es ein teures Hobby?
Grabowski: Geht so. Die Ausbildung und die Röstmaschine waren nicht ganz billig. Und wenn ich nur die Anschaffungskosten des Rohkaffees sehe, dann ist es auch teurer als zum Beispiel der fertige Kaffee bei Discountern. Es ist halt ein Hobby. Und Hobbys kosten Geld. Ob es um das Lernen eines Instruments, um das Ski- oder das Motorradfahren oder sonst etwas geht. Letzten Endes stehen der Spaß und der gute Geschmack im Vordergrund. Und das ist mir das Wichtigste.

Ressort: Schülertexte

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