Impfungen
"Angst vor gesundheitlichen Nebenwirkungen und Spätfolgen"
Warum wollen sich manche Menschen nicht impfen lassen? Zu diesem Thema habe ich Isolde Salb interviewt, die 40 Jahre im Gesundheitsbereich tätig war und für sechs Monate bei der Corona Nachverfolgung beschäftigt war.
Lara Sandmann, Klasse 9a, Marie-Curie-Gymnasium (Kirchzarten)
Fr, 28. Apr 2023, 7:31 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Wie haben Sie Impfungen bisher in Ihrem Leben erlebt?
Salb: Zu meiner Zeit als Kind wurde man noch nicht so häufig geimpft, meistens hat man die jeweilige Infektion, zum Beispiel Masern, selbst durchgemacht. Damit war eine Impfung überflüssig. Die Impfungen, die gesetzlich jedoch Pflicht waren, hat man schon direkt nach der Geburt oder im späteren Leben in der Schule bekommen.
Zischup: Waren Impfgegner schon damals auf eine gewisse Weise präsent?
Salb: Das hat man zu dieser Zeit noch nicht wirklich mitbekommen, da die Medienpräsenz wesentlich geringer war als heute. Später, als Erwachsene, oder als ich Mutter wurde, wurden schon große Unterschiede deutlich, wer dafür und wer dagegen war.
Zischup: Wie hat sich die Einführung der Corona-Impfung auf dieses Thema ausgewirkt?
Salb: Das brachte große Auswirkungen mit sich, nicht zuletzt, da wir noch nie eine solche Pandemie erlebt hatten. Man kannte die Krankheit und ihre Auswirkungen nicht, aber man wusste, es musste schnell ein wirksamer Impfstoff her. Doch viele waren skeptisch, ob man sich genug Zeit genommen hatte, um diesen Impfstoff zu untersuchen. Dabei wurden bereits Impfstoffe auf derselben Basis, wie die Corona Impfung, entwickelt. Allerdings verstehen viele Menschen nicht, wie so etwas möglich ist, und die Regierung sowie die Medien, finden oft nicht die richtigen Worte, um das für jeden verständlich zu machen. Außerdem gab es eine große Flut an Informationen aus verschiedensten Quellen.
Zischup: Welche Argumente listen Impfgegner meistens gegen das Impfen auf?
Salb: In meiner Zeit bei der Coronanachverfolgung spielte sehr oft die Angst vor gesundheitlichen Nebenwirkungen und Spätfolgen die größte Rolle bei der Entscheidung, ob man sich impfen lässt oder nicht. Häufig sind es aber auch das Unverständnis der gesamten Situation und Kommunikationshürden, die ein Hindernis darstellen.
Zischup: Gegen welche Impfungen gibt es am meisten Protest, und wie lässt sich das erklären?
Salb: Meiner Meinung nach gibt es am meisten Protest gegen Impfungen, deren Impfstoff neu entwickelt wurde. Auch gibt es oft Widerspruch gegen Impfungen für Krankheiten, die, wie auch Corona, sehr unterschiedlich verlaufen können. In den meisten Fällen ist es auch sehr problematisch, wenn der Staat tatsächlich eine Pflichtimpfung einführt oder die Bevölkerung stark durch medialen Druck beeinflusst wird.
Zischup: Müssen sich Impfgegner aufgrund einer Impfpflicht letztendlich doch impfen lassen, falls ja, wie fallen ihre Reaktionen aus?
Salb: Lassen Impfgegner zum Beispiel ihre Kinder nicht gegen Masern impfen, müssen sie ein Bußgeld zahlen, und ihrem Kind ist es nicht länger erlaubt, den Kindergarten beziehungsweise die Schule zu besuchen, da man dafür eine Masernimmunität vorlegen muss. Da aber die Schulpflicht über der Impfpflicht steht, muss jedes Kind in die Schule. Diese jedoch ist verpflichtet, das zu melden, wo wir wieder beim zu bezahlenden Bußgeld wären. Eine Pflichtimpfung könnte man lediglich aus gesundheitlichen Gründen, meistens auch nur mit Vorlage eines ärztlichen Attests, umgehen. Die Reaktionen auf all das fallen oft sehr variiert aus, doch eine Zwangsimpfung kommt in keinem Fall in Frage.