An Kleidern, Hüten und Shirts vorbei
Ein Theater besteht aus so viel mehr als nur einem Zuschauerraum und einer Bühne / Eine Führung durchs Freiburger Stadttheater.
Merlin Fischer, Balthasar Schley, Kl. 9b, Wentzinger-Gymnasiums (Freiburg)
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Treffpunkt für die Schüler war der Bühneneingang in der Bertoldstraße. Ein paar Treppen hoch, Türe auf – dort stand Carola Meyer, die uns durchs Theater führte. Nach Ablegen der Jacken und Rucksäcke ging es auch schon los. Die erste Station war das Foyer des Theaters, wo wir einen Einblick in die verschiedenen Berufe und das Repertoire des Theaters bekamen. Auch über die vier Bühnen, auf denen regelmäßig Theaterstücke oder Opern aufgeführt werden, wurde berichtet.
Anschließend wurden wir in den Zuschauerraum des Großen Hauses geführt. Dort haben wir erfahren, dass das Große Haus ganze 878 Zuschauer fasst. Außerdem stellte Carola Meyer uns weitere Details im Zuschauerraum und auf der Bühne vor, etwa die Plätze der Ton- und Lichttechniker. Die Rede war auch von den an den Rängen verteilten Bildschirmen, die bei Opernaufführungen dazu dienen, dass die Sänger auf der Bühne den Dirigenten im Orchestergraben besser sehen können.
Auf der Bühne ging es weiter. Die Hinterbühne ist riesig: Im Hintergrund stehen Bühnenbilder, in der Mitte ist die sogenannte Drehbühne, ein sehr großer Kreis, der sich während der Aufführungen drehen kann, um zwischen den darauf schon aufgebauten Bühnenbildern schneller wechseln zu können. Über der Bühne ist ein rund 30 Meter hoher Turm, in dem sich der Schnürboden befindet. Dort werden Teile von Kulissen, die herauf und herunter gezogen werden sollen, befestigt.
Ein unscheinbarer, blauschwarzer Kasten kurz vor dem sogenannten ersten Portal ist unverzichtbar für jedes Theaterstück im Großen Haus. Dort sitzt der Inspizient und gibt Schauspielern und Technikern Anweisungen. Er ist für den reibungslosen Ablauf eines Stückes verantwortlich. Dann ging es weiter nach hinten, dorthin, wo die Bühnenbilder im Magazin stehen. Vorbei an Häuserwänden und Landschaften zur Montagehalle. Dort kommen die Teile aus allen Werkstätten des Theaters zusammen und werden für die Aufführung vorbereitet.
Anschließend wurden wir in den Raum der Theaterplastik geführt, wo wir eine sehr leichte Statue aus Styropor anheben durften, die aussah, als wäre sie aus einem schweren Material. Hier wurden uns auch die verschiedenen Schritte der Herstellung einer solchen erklärt: Die Requisite wird grob aus Styropor ausgeschnitten, dann mit Pappmaché überzogen, damit sie stabiler wird, und schließlich übermalt.
Nach kurzer Zeit ging es durch lange Flure und eine kleine Tür in die Maske.
Dort bekamen wir einen Einblick in die Herstellung von Perücken und trafen eine Frau, die dort Masken für das bevorstehende Weihnachtsstück fertigte. Außerdem zeigte Carola Meyer uns, was sonst noch in der Maske alles gemacht wird: Schauspieler werden geschminkt, falsche Nasen werden aufgesetzt und Perücken werden (meist aus echtem Haar) hergestellt und aufgezogen.
Zuletzt führt Frau Meyer uns in den Kostümfundus der Damen. Durch Kleider, Hüte und Shirts gehend erfuhren wir, dass der Fundus insgesamt etwa 30 000 Kostüme beinhaltet und die Kostüme jeweils nach Farbe und Epoche geordnet werden. Statt eines Katalogs sind dort zwei Frauen, die über den Ort jedes Kleidungsstücks Bescheid wissen. Nach Abholen unsrer Jacken wurden wir wieder nach draußen geführt. Ich fand es sehr interessant, zu erfahren, welche Berufe es am Theater gibt und was genau hinter der Bühne alles passieren muss, damit ein Theaterstück entstehen kann.
Die Führung war sehr gelungen, da Carola Meyer uns währenddessen immer wieder Fragen gestellt und uns miteinbezogen hat statt einfach nur vorzutragen.
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