"Alles aufs Auto ausgerichtet"
Der 21-jährige Leo Hartmann lebt seit gut drei Monaten in Kanada mit seiner Partnerin in ihrem Elternhaus. Im Interview erzählt er seinem Bruder von seiner Anreise und berichtet, was er im zweitgrößten Land der Welt macht.
Carl Hartmann, Klasse R8b, Schulzentrum Oberes Elztal (Elzach)
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![Leo Hartmann lebt zurzeit in Kanada. | Foto: Emily McGuffin Leo Hartmann lebt zurzeit in Kanada. | Foto: Emily McGuffin](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/34/60/7b/406085755-w-640.jpg)
BZ: Was hat dich dazu gebracht, ins Ausland zu gehen?
Die Vorstellung, einige Zeit im Ausland zu verbringen, hat mich schon immer gereizt, doch bisher haben mir die finanziellen Mittel für eine Unterkunft gefehlt. Da sich dieses Problem nun durch den Umstand, dass ich im Elternhaus meiner Partnerin wohnen darf, erübrigt hat, stand dem Ganzen nichts mehr im Weg.
BZ: Wo genau befindest du dich gerade in Kanada?
Ich befinde mich in einer Kleinstadt namens Orangeville, zirka eine Dreiviertelstunde von Toronto entfernt.
BZ: Du erwähntest schon dein Visum, welches du für die Einreise nach Kanada benötigt hast. Wie lange hat es gedauert, bis du dein Visum hattest?
Etwa fünf Monate vor meinem Flug habe ich angefangen und nach drei Monaten hatte ich es dann. Ich würde aber jedem raten, so früh wie möglich anzufangen, sich um die organisatorischen Dinge zu kümmern, da man nie genau weiß, wie lang es dauert.
BZ: Was war das Nervenaufreibendste an der Beschaffung des Visums?
Das war wohl die Tatsache, dass man für manche Dinge, welche man für das Visum benötigte, teilweise mehrere Stunden Zug oder Auto fahren musste, da man diese Dinge nur in bestimmten Einrichtungen bekommen kann, wovon es aber teilweise nur zwei in ganz Deutschland gibt.
BZ: Die Einreisebehörden an Flughäfen in Kanada sollen sehr streng sein, was sind deine Erfahrungen damit?
Tatsächlich war, bis ich die Einreisebehörde passieren durfte, nicht ganz klar, ob ich überhaupt die geplante Zeit in Kanada verbringen darf. Dir werden Fragen zu geplanten Arbeitsvorhaben, der Aufenthaltsdauer, der Art der Arbeit und der Liquidität gestellt.
BZ: Was arbeitest du denn in Kanada?
Derzeit bin ich als sogenannter "line cook" angestellt. Ein "line cook" ist ein Koch, der mit anderen Köchen in einer Reihe Gerichte zubereitet. Diese Reihe besteht aus mehreren Stationen. An einer Station wird beispielsweise nur Gemüse verarbeitet, an einer anderen wird nur frittiert und an wieder einer anderen werden nur Steaks gebraten. Im Moment unterstütze ich alle Stationen, abhängig davon, wo ich gerade gebraucht werde.
BZ: Was ist der größte Unterschied zwischen Deutschland und Kanada, der einem sofort auffällt, wenn man das Haus verlässt?
Der größte Unterschied ist wohl die Tatsache, dass alles in Kanada darauf ausgerichtet ist, mit dem Auto erreichbar zu sein. Das Auto ist hier das Hauptfortbewegungsmittel. Hier wirst du verwundert angeschaut, wenn du für einen zehnminütigen Fußweg nicht das Auto nimmst. Hier willst du eigentlich aber auch gar nicht zu Fuß gehen, da es keine vernünftigen Bürgersteige gibt.