"Alle Altersklassen mit einbinden"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Meike Folkerts, Bürgermeistern von Titisee-Neustadt, über ihre Karriere und die Beteiligung Jugendlicher .  

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Meike Folkerts ist seit 2019 Bürgermei...n der Doppelgemeinde Titisee Neustadt.  | Foto: Susanne Gilg
Meike Folkerts ist seit 2019 Bürgermeisterin der Doppelgemeinde Titisee Neustadt. Foto: Susanne Gilg

Ich, Zischup-Reporterin Jule Behling aus der Klasse 9b des Kreisgymnasiums Hochschwarzwald in Titisee-Neustadt, durfte die Bürgermeisterin von Titisee-Neustadt, Meike Folkerts, interviewen. In einem Gespräch über ihr Leben, die Jugend in Titisee-Neustadt und ihre Sportkarriere konnte ich viel Interessantes in Erfahrung bringen.

Zischup: Woher kommen Sie und warum wollten Sie Bürgermeisterin von Titisee-Neustadt werden?
Folkerts: Ich komme ursprünglich aus Bonndorf im Schwarzwald, wo ich auch aufgewachsen bin. Bürgermeisterin werden wollte ich, um meine Kreativität, meine Energie und Schaffenskraft zum Nutzen vieler Menschen einzusetzen. Ich kannte den Beruf von meinem Vater, der in Bonndorf viele Jahre Bürgermeister war.

Zischup: Welche Schule besuchten Sie und was haben Sie für eine Ausbildung gemacht oder was haben Sie studiert?
Folkerts: Ich besuchte die Grundschule in Bonndorf, dann später bis zur zehnten Klasse das Kreisgymnasium Hochschwarzwald in Titisee-Neustadt. Ab Klasse elf bin ich auf das Sportinternat in Freiburg gewechselt und habe dort an der Staudinger-Gesamtschule mein Abitur gemacht. Mein Jurastudium habe ich in Passau und Freiburg gemacht, wo ich das erste und zweite Staatsexamen abgelegt habe. Berufsbegleitend zu meiner Anwaltstätigkeit habe ich an der Universität Münster noch einen Master of Law mit Schwerpunkt Immobilienrecht abgeschlossen.

Zischup: Ist das Jurastudium für Ihr derzeitiges Amt nützlich?
Folkerts: Ich würde sagen, es ist zwar keine Pflicht, aber es ist absolut nützlich. Eigentlich alle Projekte, Bauvorhaben und Anfragen von Bürgern haben einen rechtlichen Bezug oder eine rechtliche Fragestellung. Durch das Studium kann man zwar nicht alles sofort beantworten, aber man weiß, worauf es ankommt, und kann sich schnell in jeden Sachverhalt einarbeiten und Lösungen entwickeln.

Zischup: Was war Ihr Traumberuf zu Schulzeiten?
Folkerts: Als Schülerin wollte ich Innenarchitektur studieren.

Zischup: Haben Sie Pläne für die Zukunft, beispielsweise Bundestagsabgeordnete zu werden oder Ähnliches?
Folkerts: Nein, Politik ist für mich auf kommunaler Ebene am spannendsten, weil man nah dran ist und dort tätig ist, wo man die Lebensbedingungen der Menschen am unmittelbarsten verbessern kann.

Zischup: Wird es in Titisee-Neustadt einen Jugendgemeinderat geben?
Folkerts: Das entscheidet der Gemeinderat, aber die Satzung ist von der Verwaltung vorbereitet. Und wir werden hier 2022 drangehen. Wir wollen im Januar einen Infoabend mit interessierten Jugendlichen darüber veranstalten.

Zischup: Wie würde man sich für so einen Jugendgemeinderat bewerben?
Folkerts: Die Details dazu stehen noch nicht fest. Es gibt unterschiedliche Varianten, dies zu bestimmen. Genau hier wollen wir die Rückmeldung der Jugendlichen erst noch hören.

Zischup: Letzten Juli haben Sie sich mit einigen Jugendlichen von Titisee-Neustadt beraten, im sogenannten Jugendtalk. Wird es noch einmal so einen Jugendtalk geben?
Folkerts: Ich fand den Jugendtalk gut, er war super besucht, und ich könnte mir das regelmäßig vorstellen, besonders weil es noch keinen Jugendgemeinderat gibt.

Zischup: Woher kam die Idee, sich die Wünsche der Jugend anzuhören und sie umzusetzen?
Folkerts: Es war eigentlich weniger eine Idee, sondern es ist mein Grundverständnis von Politik, alle Altersklassen mit einzubinden.

Zischup: Sie waren ja sehr erfolgreich in der Leichtathletik. Was war dabei Ihre Haupt- beziehungsweise Lieblingsdisziplin?
Folkerts: Ich bin gerne 200 Meter gelaufen. Erfolgreicher war ich beim 400-Meter- und beim 800-Meter-Lauf.

Zischup: Machen Sie heute auch noch Leichtathletik?
Folkerts: Ich gehe mindestens einmal die Woche joggen und versuche auch, einmal die Woche Krafttraining zu machen. Bahntraining mache ich nicht, aber ich hätte Lust darauf.

Zischup: Wie haben Sie Sport und Schule unter einen Hut bekommen? Haben Sie Tipps?
Folkerts: Es war schwer, aber für mich war es gut, dass ich, weil ich im Bundeskader war, ab der elften Klasse auf das Sportinternat gegangen bin. Wenn ich Tipps geben soll, würde ich sagen, dass man sich genug Zeit für die Schule nehmen sollte, auch wenn Sport sehr wichtig ist. Es ist nicht gut, wenn man mit dem Stoff nicht mehr hinterherkommt.
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