Zischup-Interview
"Wir wollen Kindern die Welt erklären"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Katharina Beckmann, der Redaktionsleiterin der Kinderzeitschrift Geolino extra.
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Katharina Beckmann ist seit mehr als acht Jahren beim Kindermagazin Geolino. Vor zweieinhalb Jahren wurde sie Geschäftsführende Redakteurin von Geolino extra. Zischup-Reporterin Elisabeth Mehler, Klasse 8.2 der Paula Fürst Schule in Freiburg, sprach mit der 32-Jährigen.
Beckmann: Geolino extra ist eine Zeitschrift, die alle zwei Monate herauskommt und sich – anders als unser Monatsheft – nur mit einem Thema beschäftigt, zum Beispiel der Geschichte Deutschlands etwa oder Fußball. Einfacher gesagt bin ich Redaktionsleiterin oder Redaktionsmanagerin. Ich überlege mir mit der Redaktion die sechs Heftthemen eines Jahres, plane dann eng mit dem Heftredakteur, welche Geschichten in einem Heft erzählt werden sollen. Ich redigiere dann alle Texte und koordiniere Text, Bild und Grafik. Denn eine Geschichte sind ja nicht nur Buchstaben auf weißem Grund. Es gehören auch Fotos und eine schöne Gestaltung dazu. Zudem bin ich selbst noch Autorin. Ich schreibe für jedes Extra-Heft Geschichten, was wunderbar ist und viel Freude macht.
Zischup: Wann haben Sie bei Geolino angefangen?
Beckmann: Im Oktober 2005 mit einem Praktikum, an dessen Ende ich dann einen Redakteursvertrag bekommen habe.
Zischup: War Ihr Start dort schwer?
Beckmann: Ja und nein. Ja, weil ich vorher einige Zeit fürs Radio gearbeitet hatte. Ich musste mich erst ans Zeitschriftenmachen gewöhnen, daran, dass man zu jeder Geschichte auch Bilder braucht. Dass jede Geschichte durch ziemlich viele Hände geht und doch ein paar Wochen vergehen, ehe sie gedruckt wird. Das war beim Radio anders. Und dann ist es mir auch überhaupt nicht schwergefallen, weil Geolino ein tolles Magazin ist. Wir dürfen uns um so viele verschiedene Themen kümmern, treffen spannende Menschen. Es ist schön, sie ausfragen zu dürfen. Das mag ich bis heute sehr an meinem Beruf.
Zischup: Was wollen sie mit Ihrer Zeitschrift erreichen?
Beckmann: Wir wollen Kindern die Welt erklären und für die Welt begeistern. Es gibt kaum ein Thema, was Kinder nicht genauso interessiert wie Erwachsene. Und wenn Kinder etwas nicht verstehen, ist ein Thema nicht zu kompliziert, sondern unser Artikel darüber nicht gut genug gemacht.
Zischup: Wie viele Leute arbeiten für Geolino?
Beckmann: 22 arbeiten bei uns. Das sind unter anderem der Chefredakteur, Redaktionsleiter, Textredakteure, Bildredakteure, Grafiker, Dokumentare, Schlussredakteure.
Zischup: In der Rubrik "Menschenskinder" geht es um Menschen oder Situationen in ganz verschiedenen Teilen der Welt. Schicken Sie jedes Mal jemanden hin oder bekommen Sie die Informationen auf anderen Wegen?
Beckmann: Unsere "Menschenskinder" bekommen wir vor allem von unseren Fotografen vor Ort. Sie helfen uns auch, in Kontakt mit den Kindern zu treten oder stellen ihnen unsere Fragen. Manchmal laufen uns aber auch in Deutschland "Menschenskinder" über den Weg, zum Beispiel die Müllsammel-Kinder an der Ostsee. Da fahren wir dann auch aus der Redaktion hin.
Zischup: Beschäftigt Geolino professionelle Fotografen?
Beckmann: Ja, fast ausschließlich.
Zischup: Wie suchen Sie die Themen aus?
Beckmann: Jeder von uns liest viel Zeitung, hört Radio, schaut fern oder hat Kontakte zu Forschungsinstituten oder Organisationen. Einmal im Monat treffen wir uns dann mit der ganzen Redaktion und präsentieren unsere neuen Themen. Aus dem Themenpool wählen wir dann für jedes neue Heft eine gute Themenmischung aus.
Zischup: Ist es immer leicht, Themen zu finden?
Beckmann: Grundsätzlich ja. Denn, wie gesagt: Jeder von uns liest, hört, schaut fern und – geht mit offenen Augen durch die Welt. So kommt man immer wieder auf neue Themen. Schwierig ist allenfalls, in manchen Monaten einen schönen Themenmix für die Hefte hinzubekommen. Schließlich soll ja von allem etwas dabei sein. Etwas zum Lachen, zum Selbermachen, zum Nachdenken, ein schönes Tier und so weiter …
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