Wie einen der Strafvollzug prägt

Geschlossene Türen, weder Bargeld noch Handy – was macht der Strafvollzug mit einer Person, die mehrere Jahre hinter Gittern verbringt?.  

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Nicht abgeschlossene Türen, die durch Ziehen oder Drücken geöffnet werden können, bleiben für entlassene Insassen wochen- oder monatelang geschlossen. Man ist es gewöhnt, dass die Türen nur durch Beamte geöffnet werden können.

Im Gefängnis läuft alles bargeldlos ab, man zahlt nur mit seiner Unterschrift, ob es der Gefangenen-Einkauf, Bestellung von Kleidung, Filmen oder CDs sind. So kann auch das erlaubte Bargeld in der Hosentasche draußen zu Ängsten und Panikattacken führen. Im Hinterkopf ist immer die Vorstellung, dass gefundenes Bargeld zu einer Strafe führt.

Auch Handys sind im Gefängnis verboten. Das kann dann dazu führen, dass man – zurück im Alltag – das Handy aus Reflex selbst vor der Frau, der Freundin oder der Familie schnell wegsteckt, obwohl es eigentlich ganz normal ist. Hier geht es dem Entlassenen nicht ums Verheimlichen von irgendwelchen Informationen, sondern darum, dass ihm das Handyverbot in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Das alles belastet oft nicht nur den ehemaligen Insassen, sondern sein gesamtes soziales Umfeld. Selbst das Einkaufen in einem normalen Supermarkt kann zur Herausforderung werden. Man geht nach 13 Jahren Gefängnis wieder in einen Laden, läuft durch einen Gang, in dem rechts und links gefüllte Regale sind. Je länger man läuft, umso enger erscheint einem der Gang. Genauso kann die Vielfalt an Produkten zur Herausforderung werden. Im Strafvollzug kennt man Listen mit Nummern der Produkte, die man bestellt, und diese dann zusammengestellt vom Verkäufer geliefert bekommt.

Wie man sieht, können die kleinsten Normalitäten für Insassen, die jahrelang im Strafvollzug waren, zu Herausforderungen und Hindernissen werden.

Auch eine Klasse aus dem Bildungszentrum der Justizvollzugsanstalt Freiburg hat am Zischup-Projekt teilgenommen. Dennis geht in diese Klasse.
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