Wenn Heroin ein Leben zerstört
Ein JVA-Insasse berichtet, wie er bei einem Drogenunfall seine rechte Hand fast vollständig verlor.
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Heute denke ich oft: Könnte ich mein Leben nur noch einmal leben, es liefe ganz bestimmt in eine andere Richtung. Im Oktober 2012 hatte ich, als ich mir Drogen spritzte, einen sehr schweren Unfall, bei dem ich all fünf Finger und die Hälfte meiner rechten Hand verloren habe. Fast hätte man mir den kompletten rechten Arm amputieren müssen, aber zu meinem Glück kam es damals nicht dazu, wofür ich Gott sehr danke. Ich hätte niemals gedacht, dass ich durch eine falsch gesetzte Injektion eines meiner Körperteile verlieren würde.
Als ich nach dem Unfall in die Justizvollzugsanstalt Freiburg kam, musste ich viele Dinge neu lernen, denn mir fehlte ja ein Großteil meiner rechten Hand. Ich dachte, dass ich es niemals schaffen würde, mit meiner linken Hand zurechtzukommen. Aber als ich in die Schule aufgenommen wurde, habe ich mit Hilfe der Lehrer schnell gelernt, mit der neuen Situation umzugehen. Das Schreiben mit der linken Hand fällt mir jetzt immer leichter.
In meinen Augen ist es sehr beängstigend, wie viele Kinder unter 15 Jahren mit Drogen aller Art in Verbindung kommen und damit unwissentlich ihre Kindheit opfern. Ich kann den Verlust meiner Finger und meiner Hand leider nicht wieder rückgängig machen. Es kann immer etwas schief gehen, wenn man Drogen wie Heroin konsumiert, auch wenn man das nicht glauben möchte. Ich frage mich immer wieder, wie es möglich ist, dass Drogen solch eine Macht über Menschen und ihre Körper bekommen können. Wer Drogen nimmt, verspielt sein ganzes Leben.
Ich hoffe, dass ich mein eigenes Leben irgendwann in den Griff bekommen werde und den Drogen nach meiner Entlassung trotzen kann.
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