Von Streetmobil bis Wohnprojekt: Anlaufstelle für junge Obdachlose
Obdachlos sind nicht nur Erwachsene. Es gibt auch Jugendliche, die auf der Straße leben. Bei der Freiburger Straßenschule können sie Hilfe bekommen.
Jana Kuner, Klasse 9d, Rotteck-Gymnasium (Freiburg)
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Die Freiburger Straßenschule unterstützt die jungen Erwachsenen durch Sozialarbeit und eine mobile psychologische Beratung, durch die Anlaufstelle, den Kreativraum und in Wohnprojekten. Diese Arbeit wird größtenteils durch Spenden finanziert. Um die Aufmerksamkeit der jungen Leute zu bekommen, gehen die Mitarbeiter der Straßenschule täglich zu den jungen Menschen auf die Straße und verteilen Trinken und knüpfen Kontakt zu ihnen. Das Ziel ist, eine Beziehung aufzubauen und das Vertrauen zu gewinnen. Zugleich steht seit zehn Jahren jeden Dienstag das Streetmobil in der Innenstadt beim Theater. Hier können die Jugendlichen mit einem Sozialarbeiter sprechen, ins Internet gehen oder auch einfach nur einen Kaffee trinken. Die jungen Menschen können im Streetmobil die Person sein, die sie sein wollen! Die Mitarbeitenden möchten darauf hinarbeiten, die Jugendlichen wieder auf einen positiven Weg zu bringen. Das benötigt viel Zeit, Vertrauen und gegenseitigen Respekt.
Die Straßenschule bietet eine Anlaufstelle für die jungen Obdachlosen in der Schwarzwaldstraße 101 an. Diese ist täglich unter der Woche von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Hier kommen wohnungslose Jugendliche vorbei, um zu duschen und Wäsche zu waschen, um zu kochen und zu essen. Des Weiteren können sie das WLAN und ein Telefon benutzen, sich eine Postersatzadresse oder ein Schließfach einrichten.
Die Jugendlichen können Hilfe von einem Psychologen bekommen und gemeinsam an einem geschützten Ort Zeit verbringen. Die Anlaufstelle wird für viele Jugendliche zu einer Art neuem Zuhause. Hier treffen sie auf Leidensgenossinnen und Leidensgenossen, die oft zu Freundinnen und Freunden werden.
In der Anlaufstelle gibt es einen Kreativraum, in dem sie unterschiedliche kreative und handwerkliche Tätigkeiten ausüben und erlernen können, zum Beispiel die Reparatur von Kleidungsstücken oder Möbeln oder das Anfertigen von Holzarbeiten. An kalten und regnerischen Tagen wird die Anlaufstelle von den jungen Erwachsenen als Rückzugsort sehr stark besucht.
Viele Jugendliche leiden unter Stress in der Familie, Vernachlässigung oder Armut und verlieren ihr Zuhause. Die Freiburger Straßenschule bietet ein Wohnprojekt für junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren an. Hier ist die Warteliste groß. Sie stellen 15 Zimmer zur Verfügung, um hier den jungen Erwachsenen eine neue Chance zu geben. Auch ihre Hunde, die eine sehr wichtige Bedeutung für viele jugendliche Obdachlose haben, dürfen mit einziehen. In dem Wohnprojekt wird gemeinsam gekocht und es werden gemeinsame Aktionen erlebt.
Das Wohnprojekt dient als Übergangslösung, um wieder Fuß zu fassen und vielleicht zurück zur Familie zu finden oder eine eigene Wohnung zu mieten. Mit einem eigenen Zimmer haben die Straßenjugendlichen wieder einen Rückzugsort, an dem sie Kraft schöpfen und Zukunftspläne entwickeln können. Die jungen Erwachsenen dürfen höchstens 18 Monate im Wohnprojekt bleiben, werden aber danach weiterhin von den Mitarbeitern der Straßenschule unterstützt.
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