Gespräch mit einem Jäger

Vielfältige Aufgaben, strenge Regeln

In Deutschland konsumiert jeder Bürger laut Bundesverband der deutschen Fleischwarenindustrie e. V. etwa 30 Kilo Fleisch pro Jahr, davon kommt rund 90 Prozent aus Zuchtbetrieben. Das von Jägern erlegte Wild – Tiere, die dem Jagdgesetz unterliegen – stellt dabei nur einen minimalen Anteil dieser Fleischmenge dar.  

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Doch als Jäger erlegt man nicht nur Tiere. Nein, seine Aufgabe beschränkt sich nicht nur auf das Erlegen von Wild. Er kümmert sich auch um das Biotop der Wildtiere, indem er versucht, den durch unsere Gesellschaft immer kleiner werdenden Lebensraum des Wildes zu verbessern, beispielsweise durch die Anlage von Wildäckern, die dem Wild verschiedenste wichtige Nahrung bieten, berichtet der Jäger Andreas Kopietz aus Merdingen.

Wer in Deutschland einen Jagdschein macht, kann ein Revier bei der jeweiligen Gemeinde oder Stadt pachten. Damit übernimmt man viel Verantwortung. Der Jäger ist zum Beispiel auch für die Entsorgung von verunfalltem Wild zuständig, des Weiteren ist er mit der Abwehr und dem Ersatz von Wildschäden an landwirtschaftlichen Kulturen (Mais, Weizen …) in seinem Revier beschäftigt. Wenn Wildschweine dem Landwirt zum Beispiel ein Hektar Mais wegfressen, muss der Jäger ihm diesen Schaden ersetzen, weil der Landwirt diesen Mais ja nicht mehr ernten kann. Der Schadensersatz durch Wildtiere gilt für Reh, Schwarzwild und Fasan, aber nicht für alle Tiere. Wenn ein Fuchs ein Huhn holt oder ein Marder die Elektrik an einem Auto durchbeißt, ist er nicht schadensersatzpflichtig, sagt Andreas Kopietz.

Die Jäger jagen nach strengen, gesetzlichen Vorschriften. Sie dürfen zum Beispiel nicht zu jeder Zeit jagen, sie dürfen nicht beliebig viele Tiere erlegen und vor allem nicht während der Brut- und Setzzeiten auf die Elternteile jagen, die Jungen könnten sonst nicht überleben. Doch wenn ein leckerer Braten des richtigen Geschlechts und Alters vor die Flinte des Jägers kommt, kann er das Tier erlegen.

Das Wild wird selbstverständlich auch verwertet. Hier gibt es strenge Regeln, was die Hygiene angeht. Das Wild landet erstmal in einer Kühlkammer, in der sogenannten Wildkammer, bis es dann schließlich als Lebensmittel verkauft wird. Wenn Tiere aber auffällig sind, von Krankheiten betroffen sind oder krank wirken, bringt man sie zum Tierarzt oder zum Tierhygienischen Institut, wo diese Tiere dann untersucht werden. So können schwere Krankheiten wie Seuchen bemerkt und es kann etwas dagegen unternommen werden. Verkauft werden dürfen nur gesunde Tiere, denn sie landen ja schließlich am Ende bei uns auf dem Teller.

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