Genuss
So mischt man sich seine eigene Teemischung – Tipps von einer Expertin
Tee ist mehr als ein Getränk. Er kann heilen, Trost spenden, fröhlich machen. Oder einfach Zeit schenken, um zu uns zu kommen. Ein besonderer Genuss sind Tees, die selbst zusammengestellt werden.
So, 27. Apr 2025, 7:00 Uhr
Gastronomie
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Minze oder Thymian hat so ziemlich jede Kochbegeisterte im Garten oder auf dem Balkon. Dass sich aus beidem wunderbar Tee herstellen lässt, der erfrischend, antiseptisch und krampflösend zugleich (Minze) oder entzündungshemmend und schleimlösend (Thymian) wirkt, ist vielen bekannt. Für die meisten anderen Tees greifen viele zum praktischen Teebeutel oder einer fertigen Mischung von losem Tee. Dabei ist es gar nicht so schwer, selbst Kräuter zu sammeln und eigene Mischungen herzustellen. Ein paar Tipps aus "Meine kleine Teewerkstatt" von Anke Höller, die eine eigene Kräuterschule betreibt.
Selbst sammeln
Es gibt kaum etwas Schöneres, als in der Natur unterwegs zu sein und dabei auch noch Dinge zu sammeln, die man gebrauchen kann. Das wissen Bastlerinnen ebenso wie Pilzsucher. Oder eben Kräutersammler. Wichtig: Nur das zum Verzehr sammeln, was man sicher bestimmen kann – um das Wissen zu erweitern, bieten zum Beispiel Volkshochschulen geführte Wildkräuterwanderungen an. Außerdem: Nur starke, unbeschädigte Pflanzen nehmen. Und nur so viel sammeln, wie man auch wirklich verwenden kann.
Kräuter kaufen
Wer keine Zeit oder Lust aufs Sammeln hat, kann Kräuter auch kaufen (zum Beispiel bei phytofit.de, valleyoftea.de, vom-achterhof.de oder kraeuterland-bw.de). Dabei sollte man auf Bioqualität achten.
Heilende Wirkung
Thymiantee macht die Bronchien frei, Minze entkrampft den Magen, Baldrian entspannt und Ingwer steigert die Abwehr – das ist vielen bekannt. Dass aber beispielsweise Himbeeren fiebersenkend sein können und die gefriergetrockneten Beeren zudem geschmacklich wunderbar in Kräuterteemischungen passen, wissen auch Teeliebhaber oft nicht. Löwenzahnwurzel wirkt wie die Wegwartenwurzel blutreinigend, Taubnesselblüten pilzhemmend und Weißdornkraut durchblutungsfördernd. Diese Liste könnte man noch lange fortführen, für Interessierte lohnt sich ein Nachschlagewerk.

Tees mischen
"Genusstees zu mischen, kann zur Leidenschaft werden", schreibt Anke Höller. "Es macht einfach Spaß, die unterschiedlichen Aromen miteinander zu kombinieren und sich von der Geschmacksvielfalt überraschen zu lassen." In ihrem Buch listet sie Rezepte für zahlreiche verschiedene Mischungen auf, die nach eigenen Bedürfnissen variiert werden können. Bevor sie eine Mischung zusammenstellt, prüft die Kräuterexpertin, für welchen Anlass sie gedacht ist. Soll sie eher aufmuntern oder in einer kleinen Schreibtischpause entspannen? Welche Kräuter passen zusammen, was ist optisch ansprechend und welche Mischung kann vielleicht noch einen fruchtigen Partner wie getrocknete Zitronen- oder Orangenschalen brauchen? Der spannendste Teil beim Teemischen sei das Experimentieren, schreibt Höller. Wichtig: Stift und Zettel nicht vergessen, damit man sich später an die verwendeten Zutaten und die Mengenverhältnisse erinnern kann.
Tees aufbewahren und zubereiten
Wie auch Gewürze sollten Tees vor Licht geschützt werden. Dazu eignen sich Schraubgläser aus Braunglas oder luftdicht verschließbare Teedosen. Bei der Zubereitung sollten Kräutertees mit heißem, aber nicht kochendem Wasser (etwa 90 Grad) übergossen werden. Frische Kräuter geben ihre Wirkstoffe schneller ins Wasser ab, daher genügen drei bis fünf Minuten Ziehzeit. Bei getrockneten Kräutern sollte der Aufguss laut Höller fünf bis zehn Minuten ziehen. "Letztlich ist die Ziehdauer ebenso individuell wie der Teegenießer. Der eine mag lieber sanfte Tees, während es für den anderen nicht kräftig genug sein kann."
Höller, Anke: Meine kleine Teewerkstatt. Kräutertees zum Wohlfühlen und selber mischen. Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart. März 2025. 25 Euro. 160 Seiten.