Flucht aus Gaza
Salziges Trinkwasser – Elf Tage auf dem Mittelmeer
Mohammed Alakhars hat in seinem jungen Leben schon viele Dinge durchgestanden. Hier berichtet er über die Flucht seiner Familie aus dem Gazastreifen und von der Überfahrt auf dem Mittelmeer.
Mohammed Alakhars, Klasse 8b, Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule (Bad Säckingen)
Do, 28. Apr 2022, 16:26 Uhr
Schülertexte
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Meine Geschichte fängt im Jahr 2015 an. Ich wohnte in Gaza, im Staat Palästina, an der Grenze zu Ägypten. Mein Vater hatte keine Arbeit mehr. Es gab kaum Geld, um Essen zu kaufen. Ich konnte nicht weiter auf die Schule gehen, weil wir nicht viel Geld hatten, um Stifte und Hefte zu kaufen. Es war eine sehr schwierige Zeit. Dann hatte mein Vater eine Idee. Er wollte nach Europa, weil dort das Leben besser ist.
Wir hatten aber nicht genug Geld. Wir haben unsere Wohnung verkauft und von Freunden meines Vaters Geld ausgeliehen. Mein Vater wollte von Ägypten nach Europa, aber zuerst mussten wir von Gaza nach Ägypten fahren. Das hört sich einfach an, aber wir mussten für die Überfahrt auch Geld bezahlen. Dann sind wir in Ägypten, in Kairo, der Hauptstadt von Ägypten, angekommen und haben in einem Hotel übernachtet.
Sechs Monate waren wir in Ägypten. Um nach Europa zu kommen, muss man Geduld haben. Das Problem war nicht nur das Geld. Der Krieg bei uns hatte auch damit etwas zu tun, warum wir nach Europa wollten.
Wir mussten mit dem Schiff nach Italien fahren durch das Mittelmeer. Elf Tage waren wir mit dem Schiff auf dem Meer. Wir waren dort mit anderen Personen, es waren insgesamt genau 265 Personen aus verschiedenen Ländern, die auch nach Europa gehen wollten. Die ersten fünf Tage waren normal, doch dann gab es kein Trinken mehr. Wir mussten salziges Wasser aus dem Meer trinken. Sechs Tage lang hatten wir kein richtiges Trinken.
Auf dem Schiff gab es ein Problem. Der Motor war kaputt. Wir konnten nicht mehr fahren. Wir waren genau an der Grenze von Malta. Malta ist eine Insel im Mittelmeer in der Nähe von Italien. Wir konnten nichts machen, außer Hilfe rufen. Auf dem Boot gab es einen Mann, der konnte gut Englisch sprechen. Er hat mit seinem Handy das italienische Rote Kreuz angerufen. Die haben uns gefunden und dann haben sie uns gerettet. Auf dem Foto kann man sehen, wie viele Menschen auf dem Schiff waren.
Im Jahr 2016 sind wir angekommen. Wir mussten zwei Wochen in Italien bleiben, dann wurden wir entlassen. Mein Vater hat viele Leute gefragt, welches Land am besten für mich ist. Alle haben "Deutschland" gesagt. Sie haben gesagt, dass es viel Arbeit in Deutschland gibt.
Wir konnten nur mit dem Zug dahinfahren, also haben wir den Zug genommen. Nach zwei Tagen sind wir in München angekommen. Wir haben einen Asylantrag gestellt. Ich bin nun seit fünf Jahren in Deutschland. Gott sei Dank, dass ich das alles überlebt habe. Es war sehr schwierig, aber ich hatte Geduld. Mit Geduld kann man viel erreichen und überleben. Geduld hat mein Leben gerettet.
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