"Rote, grüne und blaue Laser"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Stefan Frei von der Firma Z-Laser.
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Mal ein richtiges Laserschwert schwingen – so wie Darth Vader oder der Jedi-Meister Joda in einem Star-Wars-Film? Das wär’s. Ist aber leider nicht möglich. Es gibt aber auch andere Geräte mit Laser. Eine Firma, die Lasersysteme herstellt und weltweit verkauft, steht in Freiburg. Ihr Name: Z-Laser. Die beiden Zischup-Reporterinnen Emilia Kuben und Annelie Utz aus der Klasse 8d des Emmendinger Goethe-Gymnasiums haben mit Stefan Frei gesprochen. Frei ist bei Z-Laser der Leiter Vertrieb in der Abteilung Positionierungslaser.
Frei: Kurt-Michael Zimmermann hat 1985 in seinem Wohnzimmer ein Ingenieurbüro gegründet und dort begonnen, Laser zusammenzubauen, die er auch selbst verkauft hat. Heute gehört die Firma immer noch Herrn Zimmermann, es arbeiten aber noch rund 80 Mitarbeiter in Freiburg. Außerdem haben wir noch zwei Verkaufsbüros in Italien und Kanada.
Zischup: Welche Bereiche gibt es, und welche Ausbildung braucht man dafür?
Frei: Es gibt die Planung, hier werden neue Laser entwickelt, Einkauf, Marketing, Buchhaltung, Produktion und den Vertrieb. Für die Produktion ist eine elektronische und mechanische Ausbildung hilfreich. Im technischen Bereich braucht man ein abgeschlossenes technisches Studium, und im Vertrieb und im Marketing sollte man eine kaufmännische Ausbildung oder ein wirtschaftswissenschaftliches Studium haben.
Zischup: Was ist Ihre Aufgabe und wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?
Frei: Ich bin Vertriebsleiter in der Abteilung Positionierungslaser, verkaufe diese Laser weltweit und berate Kunden. Zuerst habe ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht. Danach habe ich in Freiburg Volkswirtschaftslehre studiert, nebenher bei Z-Laser gejobbt und bin dann direkt nach dem Studium dort eingestiegen.
Zischup: Welche Arten von Lasern gibt es und wie groß sind diese?
Frei: Früher waren Laser ziemlich groß, zwischen 60 und 70 Zentimeter lang, da Helium-Neonröhren eingebaut werden mussten, um das Laserlicht zu erzeugen. Mit der Zeit wurden die Bauteile, also die Laserdioden, immer kleiner und somit auch die Laser. Sie unterscheiden sich einmal in der Farbe, es gibt rote, grüne, blaue und infrarote Laser, aber auch in der Art der Projektion, also punkt-, linien- oder kreuzförmige Laser.
Zischup: Wo werden die Laser eingesetzt?
Frei: Sie werden für Präzisionsarbeiten eingesetzt, bei denen Dinge oder Menschen schnell, einfach und genau ausgerichtet werden müssen, wie zum Beispiel zum Positionieren von Patienten vor einem Röntgengerät. Früher wurden Laser am häufigsten in der Holzindustrie verwendet, heute werden sie oft in Verbindung mit Kameras in der Bildverarbeitung verwendet.
Zischup: Sind Laser eigentlich gefährlich?
Frei: Es gibt vier verschiedene Laserklassen. Laser der Stufe I sind ungefährlich, man könnte sogar hineinschauen. In einen Laser der Stufe II sollte man nicht hineinschauen, aber auch dieser ist noch relativ ungefährlich für die Augen. Ab Laser der Stufe III wird es gefährlich für die Augen, und Laser der Stufe IV schädigen sogar die Haut. Laser der Stufe IV werden zum Beispiel zum Schneiden von Metall verwendet. Werden Laser der Stufe IV verwendet, muss der gesamte Einsatzbereich abgesperrt werden.
Zischup: In welche Länder verkaufen Sie die Laser?
Frei: Wir verkaufen unsere Laser weltweit. Ich denke, dass in jedem Land der Welt bereits Laser von uns eingesetzt werden. Direkt haben wir sie schon in über 120 Länder verkauft. Indirekt verkaufen wir sie über Händler und Maschinenhersteller, die Laser als Teil ihrer Maschine verkaufen.
Zischup: Gibt es viele Wettbewerber?
Frei: Es gibt nur wenige Firmen, die diese qualitativ hochwertigen Laser bauen. Weltweit sind das vielleicht sechs bis sieben Firmen. In Asien werden kleine Module für den Massenmarkt hergestellt, wie zum Beispiel für kleine Taschenlampen oder Laserpointer.
Zischup: Wie viele Laser verkaufen Sie ungefähr im Jahr und an wen?
Frei: Wir verkaufen ungefähr 35000 bis 40000 Laser pro Jahr an Kunden aus vielen verschiedenen Branchen. Früher wurden die meisten Laser an die Holzindustrie verkauft, zum Beispiel an große Sägewerke, wo Baumstämme angeliefert, in Bretter gesägt und weiterverarbeitet werden. Als ich 1995 hier angefangen habe, waren das rund 60 Prozent. Heute liefern wir noch rund 20 Prozent an die Holzindustrie, je zehn Prozent an die Reifen-, Stein- und Textilindustrie und um die fünf Prozent in den Medizinbereich. Bereits 20 Prozent liefern wir in die Bildverarbeitung, wo die Laserlinien von Kamerasystemen automatisch ausgewertet werden. Am bekanntesten sind unsere Kunden aus der Textilindustrie, wie zum Beispiel Adidas, Puma und die Reifenhersteller. Da liefern wir an Michelin, Pirelli, Goodyear und Continental. Wir verkaufen auch an viele Maschinenhersteller, die man als Normalmensch nicht so sehr kennt.
Zischup: Macht Ihr Unternehmen auch bei den "Girls’ & Boys' Days" mit?
Frei: Ja, letztes oder vorletztes Jahr haben wir das zum ersten Mal teilgenommen. Organisiert und durchgeführt hat den Tag unsere Studierende an der Dualen Hochschule. Es kamen vor allem Mädchen zu uns und nur ein Junge. Ob wir in diesem Jahr wieder an dem "Girls' & Boys' Day" teilnehmen hängt davon ab, ob wir jemanden finden, der den Tag organisiert. Wenn ihr euch für einen "Girls' Day" bei uns interessiert, könnt ihr euch gerne melden!
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