Lebensmittel
Erfrischungsgetränke sind nicht frisch, sondern süß
Sie sind lecker, aber meist auch sehr süß: Von 463 "Erfrischungsgetränken" wie Limonaden, Eistees, Schorlen und Energy-Drinks enthalten 274 mehr als fünf Prozent Zucker.
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"Erfrischungsgetränke machen nicht frisch, sondern krank", sagte Oliver Huizinga von Foodwatch am Mittwoch. Er forderte eine Herstellerabgabe, wie sie die britische Regierung im Frühjahr für Getränke mit einem Zuckergehalt von mehr als fünf Prozent beschlossen hat. Die Lebensmittelindustrie lehnte diesen Vorstoß umgehend ab. Es gebe keinen Zusammenhang zwischen süßen Getränken und Übergewicht oder Erkrankungen, erklärte der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde. Rückhalt bekommt Foodwatch aber von Wieland Kiess, dem Direktor für Kinder- und Jugendmedizin an der Uni Leipzig. Zwar steige die Zahl der fettleibigen Kinder nicht an: "Aber Jugendliche haben ein echt dickes Problem." Sie griffen häufig zu den so genannten Erfrischungsgetränken. Und die hätten sehr wohl mit Fettleibigkeit zu tun, so Kiess. Das zeigten alle seriösen Studien. Nur Forscher, die sich ihre Studien von Pepsi & Co. bezahlen ließen, kämen zu anderen Ergebnissen. Kiess rät dazu, Durst mit Wasser und nicht mit Kalorien zu löschen. Ratsam seien auch Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz, die man mit Wasser mischen solle. Zucker durch Süßstoff zu ersetzen, sei keine Lösung. Süßstoffe machten hungrig. Man wolle Kalorien vermeiden, bekomme aber Appetit. Kein Hersteller senke freiwillig den Zuckergehalt: "Wir sind ja alle angefixt". Deshalb müsse der Staat eine Zuckerabgabe einführen.
Während Agrarminister Christian Schmidt (CSU) erklärte, dass Transparenz bei den Herstellerangaben der richtige Weg sei, schließt die Offenburger SPD-Abgeordnete Elvira Drobinski-Weiss eine Abgabe nicht aus: "Überlegungen, den Einsatz von Zucker unattraktiver zu machen sollten nicht tabu sein."
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