Account/Login

Schüler kommentieren

Mikrokredite - macht das Sinn?

Kommentar von Selina Weis, Klasse 9 c, Hugo-Höfler-Realschule Breisach , zum BZ-Interview "Zinsen in Höhe von 38 Prozent'' in der BZ-Ausgabe vom Dienstag, 18. Oktober 2011.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
  | Foto: ddp
Foto: ddp
Die Folgen der Armut kann man weltweit spüren. Sie bestimmt den Alltag vieler Menschen in den ärmsten Ländern der Welt. Erschreckende Situationen, die sich immer wieder dort abspielen. Jetzt soll mithilfe einer neuen Strategie die Armut aus der Welt geschafft werden. Die sogenannten Mikrokredite sollen die Armut bekämpfen, auch in Indien, wo sie derzeit häufig eingesetzt werden. Doch hilft das wirklich?

Die Vergabe von Mikrokrediten soll den Ärmsten, besonders Frauen, den Start in eine unabhängige Existenz ermöglichen. Aber wenn man so nebenbei bedenkt, dass die Kredite Zinsen in Höhe von 38 Prozent haben, trübt sich der Schein des Erfolgs. Denn hinter den Mikrokrediten verbirgt sich noch eine ganz andere Seite, jedoch scheint man diese bisher noch nicht ernst genommen zu haben.

Denn wie sollen sich Frauen solch einen Kredit mit einem so hohen Zinssatz leisten können? Meist nämlich gar nicht. Denn oft können die Frauen, die sich immer einer Gruppe andere Frauen anschließen um gemeinsam den Kredit zu erhalten, die geliehene Summe nicht mehr zurückzahlen, da die Zinsen zu hoch sind. Sie wenden sich an andere Mikrofinanzinstitute und sind somit bei mehreren Instituten hoch verschuldet.

Was bleibt ihnen anderes übrig, als ihr letztes Hab und Gut zu verkaufen? Und das bisschen Geld, das diese bezahlen, fließt natürlich in die Kassen der Investoren oder Anleger. Denn die Mikrofinanzinstitute wollen damit ihren wirtschaftlichen Erfolg ausbauen und ihren Marktwert erhöhen. Um neue Investoren zu bekommen, brauchen sie hohe Wachstumszahlen und da kommt ihnen ein Kreditnehmer gerade recht.

Doch ist das die Lösung? Anstatt das Geld in Mikrokredite zu stecken, sollte man es für das Bildungs- und Gesundheitswesen einsetzen. Denn man sollte zuerst einmal eine Grundlage in diesen sozial geschwächten Ländern schaffen, die das Zusammenleben ermöglichen. Viele glauben mit der Marktwirtschaft könnte man alle Probleme lösen. Doch das erweist sich hier als falsch. Denn es werden viele in die Schuldenfalle getrieben, statt sie herauszuholen. Viele stürzen sich in der Verzweiflung, die Schulden nicht bezahlen zu können, sogar in den Selbstmord.

Wir sollten uns alle die Frage stellen, ob Mikrokredite wirklich sinnvoll sind. Und vielleicht sollten wir sogar einen anderen Lösungsweg für die Bekämpfung der Armut einschlagen.

Ressort: Schülertexte

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel