Kinos in Corona-Zeiten
MEINE MEINUNG: Vor allem die Kleinen leiden
Finja Tölzel
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Viele Filmstarts, wie beispielsweise "Black Widow" oder "James Bond -- Keine Zeit zu sterben" wurden verschoben, weil die Kinos nicht öffnen konnten. Die Kinobesucher sind enttäuscht, aber noch härter als die Fans trifft es die Filmemacher, Produzenten und Schauspieler. Wenn die Filme nicht gezeigt werden, wird auch kein Geld damit verdient. Gleichzeitig wird die Produktion neuer Filme aufwendiger und kostspieliger, weil viele Corona-Schutz-Maßnahmen zu beachten sind. Es wird zum Beispiel regelmäßig Fieber gemessen, es werden Corona-Tests durchgeführt und körpernahe Szenen können nur mit vorheriger Quarantäne gedreht werden. Dadurch wird generell weniger produziert, was für viele Schauspieler, die keine Engagements finden, mit existentiellen Einnahmeverlusten einhergeht.
Auch Kinos hatten im Lockdown keine Einnahmen. Obwohl zwischenzeitlich eine Öffnung möglich war, kamen nur wenige Besucher. Wie die Filmförderungsanstalt (FFA) mitteilte, wurden 2020 rund 38,1 Millionen Kinobesuche gezählt. Damit wurden 80,5 Millionen Tickets weniger verkauft als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von rund 68 Prozent. Vor allem kleinere Kinos werden von der Krise schwer getroffen. Einige Kinobesitzer versuchen sich über Wasser zu halten, indem sie Gutscheine verkaufen, das ist jedoch langfristig keine Lösung.
Dabei sind es doch gerade die lokalen, unabhängig betriebenen Kinos, in denen vor allem auch ältere und regionale Filme im Programm sind und nicht nur die ganz großen Blockbuster laufen. Wenn erstere nicht mehr gezeigt werden, hat das starken Einfluss auf das gesamte Kulturangebot einer Stadt. Wenn sich nicht bald etwas an der Corona-Situation ändert und die Filmsäle weiterhin leer bleiben, werden wir sehen, was von den Kinos in Deutschland übrigbleibt.
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