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Zischup-Interview

"Manchmal habe ich mich ausgeschlossen gefühlt"

Gentiana Rudaj ist 14 und kam vor drei Jahren aus Albanien nach Deutschland. Damals konnte sie noch kein Deutsch und musste sich in einem fremden Land zurechtfinden. Ihre Klassenkameradin Mariella Knittel hat sie interviewt.  

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Gentiana fühlt sich heute wohl in Deutschland.  | Foto: Privat
Gentiana fühlt sich heute wohl in Deutschland. Foto: Privat
Zischup: Wieso kamst Du nach Deutschland?
Gentiana: Weil ich hier eine bessere Zukunft habe und bessere Chancen auf eine Arbeit.

Zischup: Kannst du mir beschreiben, wie du dich am ersten Schultag gefühlt hast?
Gentiana: Also, mein erster Schultag war ganz okay. Ich kam in die 6. Klasse der Jengerschule. Vom Gefühl her war ich schon ein bisschen nervös, weil ich noch nicht wusste, was auf mich zukam. Manchmal habe ich mich auch ausgeschlossen gefühlt und traute mich auch nicht, auf die Personen zuzugehen, weil ich noch kein Deutsch konnte. Die deutsche Sprache habe ich gelernt, indem ich viel Deutsch gehört und gelesen habe. Durch Freunde habe ich mehr dazu gelernt.

Zischup: Welche Unterschiede siehst du zwischen dem Leben in Albanien und dem in Deutschland?
Gentiana: Nun, es gibt sehr viele Unterschiede zwischen dem Leben in Albanien und dem in Deutschland, wie zum Beispiel die Lebensweise und die Kultur. In Albanien nimmt man die Hygiene (Müll) auf den Straßen nicht so ernst wie hier. Manche Jungendliche haben kaum Freiheiten, am wenigsten die Mädchen. Und in einem gewissen Alter werden sie sogar verheiratet, aber das kommt selten vor.
Es gibt Kinder, deren Eltern kein Geld haben, um sie einzuschulen. In der Schule wird dir auch nicht so viel beigebracht, was im Leben wichtig sein könnte. Und mit den Noten ist es auch anders: In Albanien ist 5 die beste Note, was in Deutschland ja eine schlechte Note ist.

Zischup: Welche kulturellen Unterschiede siehst du?
Gentiana: Es ist halt so, dass bei uns der Glaube und die Ehre wichtig sind. Wenn man noch nicht verheiratet ist, darf man noch keinen Geschlechtsverkehr haben, sonst nehmen die Männer die Frau nicht an. Das heißt, sie weigern sich, die Frau zu heiraten, und sie nehmen die Frau dann auch nicht wirklich ernst.

Zischup: Wie gefällt dir dein Leben in Deutschland heute? Hast du immer noch dieselben Schwierigkeiten wie vor drei Jahren?
Gentiana: Nein, es hat sich schon vieles geändert. Mit der Sprache komme ich jetzt besser klar und mit Freunden auch. In der neuen Umgebung habe ich mich auch zurechtgefunden. Ich habe mehr Spaß und mehr Freizeit.

Ressort: Schülertexte

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