"Man lässt sich von schönen Formen inspirieren"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Holzbildhauermeister Adrian Burger aus Elzach über seine Arbeit, seine Ideen und seine Kunden.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Adrian Burger schnitzt nicht nur Fasnachtsmasken. In seiner Werkstatt in Elzach bearbeitet er auch Skulpturen, Grabmale und Hinweisschilder. Clara Notheis aus der Klasse 9a des Schulzentrums Oberes Elztal in Elzach hat den 58-jährigen Holzbildhauer interviewt.
Burger: Eigentlich war es ganz einfach, da mein Onkel auch Holzbildhauer ist. Früher war ich oft bei ihm in der Werkstatt, deshalb stand schon früh fest, dass ich auch diesen Beruf erlernen möchte.
Zischup: Welche Fähigkeiten müssen Sie in diesem Beruf haben?
Burger: Es ist ein Handwerksberuf, in dem man kreativ sein sollte. Außerdem sollte man ein bisschen zeichnen können und ein dreidimensionales Vorstellungsvermögen besitzen.
Zischup: Was macht Ihnen an diesem Beruf am meisten Spaß?
Burger: Eigentlich alles, die Vielfalt, das Gestalten und dass immer wieder etwas Neues kommt.
Zischup: Sehen Sie Ihren Beruf eher als Arbeit oder als Hobby?
Burger: Es ist ganz unterschiedlich. In manchen Bereichen habe ich schon mein Hobby zum Beruf gemacht. Aber wenn man Termine einhalten muss und ganz viele Objekte schnitzen muss, ist es schon eher wie Arbeit.
Zischup: Welches Holz verarbeiten Sie am häufigsten?
Burger: Für Larven verwende ich Lindenholz, aber für Außenobjekte verarbeite ich auch Kastanie, Eiche oder Douglasie. Aber ich schnitze auch mit Ahorn oder Kirschbaumholz. Es kommt eben immer darauf an, was ich damit schnitzen möchte.
Zischup: Sie schnitzen auch Schuttiglarven. Wie lange brauchen Sie, um eine zu schnitzen?
Burger: So zwischen sechs und zehn Stunden, es kommt immer darauf an, wie aufwendig sie ist.
Zischup: Wie viel kostet eine Schuttiglarve?
Burger: Da kommt es auch immer darauf an, wie aufwendig sie geschnitzt und bemalt werden muss, aber im Durchschnitt kostet eine 300 Euro.
Zischup: Wie alt waren Sie, als Sie die erste Schuttiglarve geschnitzt haben?
Burger: Ich weiß es nicht mehr so genau, aber ich denke, so zwischen 15 und 16 Jahren.
Zischup: Was schnitzen Sie außer Schuttiglarven sonst noch?
Burger: Eigentlich alles, was zum Holzbildhauerhandwerk dazu gehört. Das heißt, Figuren, Grabmale, Entwurfsarbeiten, die später aus Bronze gemacht werden, Hinweisschilder, Schriftgestaltungen, moderne Skulpturen oder auch Springerlemodel. Ich habe auch schon aus anderen Materialien Entwürfe gemacht, wie zum Beispiel aus Styropor oder Ton.
Zischup: Woher nehmen Sie Ihre Ideen?
Burger: Eigentlich aus dem täglichen Leben. Manchmal sieht man etwas, das eine schöne Form hat, und lässt sich davon inspirieren. Bei Larven, die ich auch für andere Zünfte schnitze, haben manche eine klare Vorgabe und bei anderen kann man kreativ sein. Oft lese ich dann auch viel über die entsprechenden Zünfte, um auch zu wissen, wo etwas herkommt.
Zischup: Was schnitzen Sie am liebsten?
Burger: Das kann ich gar nicht so genau sagen. Ich schnitze aber gerne Larven, da es in diesem Bereich ein sehr großes Spektrum gibt. Außerdem mache ich auch gerne große Dinge, bei denen man so richtig mit der Motorsäge arbeiten kann.
Zischup: Wodurch werden Ihre Kunstwerke bekannt?
Burger: Sehr viele Kunden kommen auf Empfehlung, wobei heutzutage aber auch sehr viel über das Internet läuft.
Zischup: Wer sind Ihre Kunden?
Burger: Zu 95 Prozent sind meine Kunden Privatleute.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.