Zischup-Kommentar
Kinder als Wegwerfware
In manchen Ländern dieser Welt müssen schon Kinder in den Krieg ziehen. Amelie Winterhalder aus der Klasse 8a des Kolleg St. Sebastian in Stegen schreibt gegen diese Unmenschlichkeit an.
Amelie Winterhalder, Klasse 8a, Kolleg St. Sebastian (Stegen)
Fr, 4. Mai 2018, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Manche Schätzungen gehen davon aus, dass es weltweit rund 250 000 Kindersoldaten gibt, die meisten davon in Afrika. Es gibt unterschiedliche Wege, wie ein Kind zum Soldaten werden kann. Der erste ist, dass sie sich freiwillig melden, entweder, weil sie Rache nehmen wollen, oder, weil der Krieg oftmals der einzige Job ist. Der zweite ist die Zwangsrekrutierung. Dazu kommt es oft, wenn zum Beispiel das Dorf, in dem sie leben, von Rebellengruppen überfallen und zerstört wird oder wenn der Staat Kindersoldaten legalisiert. Doch nicht nur Jungs ziehen in den Krieg. Ungefähr ein Drittel der Kinder sind Mädchen. Sie leiden besonders unter der Gewalt, mitunter Vergewaltigungen, ungewollte Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten. Dies verschlimmert sich noch dadurch, dass Mädchen oftmals von den Rehabilitationsprogrammen, die die Kinder wieder in die Gesellschaft eingliedern sollen, ausgeschlossen werden, da sie in den Augen vieler keine richtigen Soldaten waren.
Die Ausbildung ist bei Jungen wie Mädchen gleich. Sie müssen andere Menschen töten, damit ihre Gefühle abgehärtet werden, zudem werden sie unter Drogen gesetzt und verlieren so jedes Hungergefühl. Ansonsten gleicht das Training dem Militär. In manchen Ländern gibt es auch sogenannte Militärcamps. Dort werden Kinder ab neun Jahren trainiert und darauf gedrillt, zu gehorchen. Das Konzept dieser Camps ist so konzipiert, dass die Kinder, gleich nachdem sie ihre Volljährigkeit erreicht haben, zum Militär gehen können.
Gründe, warum es überhaupt Kindersoldaten gibt, sind zum einen, dass sie billiger sind als richtige Soldaten, zudem dürfen die westlichen Armeen keine Kinder töten. Außerdem gehorchen sie besser, da sich ihr Moralverhalten in diesem Alter dabei ist, sich zu bilden.
Diese rohe Gewalt, die die Kinder in diesem viel zu jungen Alter erfahren, bleibt für immer an ihnen haften. Sie sind traumatisiert. Oftmals jedoch kommen sie einfach als Krüppel zurück, und wenn sie dann an der Front einen Arm verloren haben, dürfen sie zurück zu ihren Familien. Für diese Kinder gibt es dann die oben schon erwähnten Rehabilitationsprogramme, in denen sie zuerst einmal etwas lernen, von dem sie leben können. Dort wird ihnen gezeigt, dass sie etwas wert sind und etwas Sinnvolles machen können. Im Kongo zum Beispiel hat eine Organisation mit den Jugendlichen zusammen vor Ort ein Jugendzentrum aufgebaut.
Auf der Social Media Plattform Netflix erschien 2015 der Dokumentarfilm "Beasts of No Nation". Dieser Film zeigt und begleitet das Schicksal und den schweren Lebensweg eines Jungen. Ich selbst habe den Film angeschaut und denke, dass dieser Film gerade der jüngeren Generation dieses Thema sehr gut veranschaulicht. Ich finde die grenzenlose Ausbeutung der Kinder unmenschlich und denke, der Staat und jede einzelne Person sollte alles in seiner Macht stehende tun, um ihnen zu helfen.
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