Jeder Tag ist eine Überraschung
Stefanie von Mertens ist Deutschlehrerin beim SCF.
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Die Deutschlehrerin arbeitet seit 1997 für den Sportclub, anfangs nur als Lehrerin. Damals war der SC abgestiegen und hatte einige ausländische Spieler gekauft. Stefanie von Mertens hat Sprachen studiert und unterrichtete an verschiedenen Privat- und Volkshochschulen. Als sie von der Investition des SC Freiburg hörte, schrieb sie einen Brief mit dem Angebot, den Ausländern Deutsch beizubringen. "Ich hatte eigentlich nicht groß damit gerechnet, dass irgendwer sich meldet", sagt von Mertens. Jedoch meldete sich der Sportclub kurz darauf und sie begann, damals noch auf Rechnung, Deutsch zu unterrichten. Bald wurde es immer mehr als nur der Unterricht. "Ich half den Spielern bei der Wohnungssuche oder der Anmeldung der Kinder für den Kindergarten und die Schule." Irgendwann bekam sie eine 50-Prozent-Stelle und 2001, bei der Eröffnung der Fußballschule, schließlich eine 100-Prozent-Stelle. Jetzt ist sie sogar pädagogische Leiterin.
Im Unterricht nutzt sie keine Schulbücher, denn die Inhalte sind erst einmal nicht so wichtig für die Spieler. Sie lernen zuerst Fußballbegriffe und wichtige Verben. "Die Spieler lernen viel selbst, zum Beispiel wenn sie mit den Trainern reden." Jedoch unterrichtet von Mertens auch etwas Landeskunde über Städte, Banken, Regionen und Gesellschaft.
Aber der Unterricht ist nicht ihre einzige Aufgabe: Sie betreut auch die Spieler und den Nachwuchs in der Fußballschule. "Ich bin wie eine Ersatzmutter, vor allem für die jüngeren Spieler", berichtet sie. Zurzeit betreut die Pädagogin 21 Jungen und junge Männer sowie die Profis. Dafür ist sie ständig im Einsatz: Ihr Tag beginnt um neun Uhr morgens mit der Ablösung des Nachtdienstes. Wenn alle in der Schule sind, werden Organisatorisches und Einkäufe erledigt. "Falls vormittags nichts mehr ansteht, treffe ich mich auch mal mit einer Freundin auf einen Kaffee oder erledige meinen eigenen Haushalt." Mittags gibt es Essen, und die Jungs kommen von der Schule zurück. Nun beginnt der Teil des Tages, von dem sie nie weiß, was auf sie zukommt: "Jeder Tag ist voller Überraschungen."
Am Abend macht von Mertens zwischen 18 Uhr und 22 Uhr Feierabend: "Manchmal ist es schön, einfach noch abends mit allen etwas zu machen." Außerdem macht ihr die Arbeit Spaß und sie ist eine Stütze für die Spieler: "Es tut ihnen gut, auch mal nicht als Spieler mit ihren Leistungen betrachtet zu werden." Trotz des vielen Stresses und der wenigen Auszeiten liebt sie ihre Arbeit: "Das ist eigentlich weniger ein Beruf, sondern vielmehr ein Zusammenleben und Unterstützen der jungen Fußballer." Auch nach dem Interview bittet ein Spieler um ein offenes Ohr.
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