Zischup-Interview
"Irgendwie bin ich überall Ausländer"
Amon Schmieder und Amelie Sillmann, beide Schüler der Klasse 9a des Erasmus-Gymnasiums in Denzlingen, wollten von ihrer Mitschülerin Ayumi Unger wissen, wie es ist, multikulturell aufzuwachsen.
Amon Schmieder und Amelie Sillmann, Klasse 9a, Erasmus-Gymnasium (Denzlingen)
Di, 11. Jun 2019, 16:28 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Was siehst du im Alltag für Unterschiede im Vergleich zu anderen Familien, zum Beispiel beim Essen?
Unger: Das kommt darauf an, wir essen natürlich deutsches, aber auch viel japanisches Essen, allerdings gibt es bei uns, wie bei anderen Familien auch, ab und zu ganz verschiedene Sachen, zum Beispiel italienisches oder thailändisches Essen.
Zischup: Welche Sprachen werden bei euch zu Hause gesprochen?
Unger: Mein Vater spricht zwar kein Japanisch, allerdings rede ich mit meiner Schwester und meiner Mutter fast nur Japanisch.
Zischup: Hast du das Gefühl, durch die Herkunft und Kultur deine Mutter anders erzogen zu werden?
Unger: Natürlich, in Japan ist es sehr wichtig, immer höflich und hilfsbereit zu sein. Ich glaube, meiner Mutter ist das bei meiner Schwester und mir auch sehr wichtig.
Zischup: Wird deine Freizeit durch deine Herkunft beeinflusst?
Unger: Ja, ich lese zum Beispiel zur Hälfte deutsche und zur Hälfte japanische Bücher. Genauso mache ich es auch beim Filmeschauen.
Zischup: Kannst du dir vorstellen, später auch mal in Japan zu leben?
Unger: Wenn ich in Japan bin, vergleiche ich, und sehe viele interessante Unterschiede zu Deutschland. Ich bin mir aber noch nicht sicher, was ich später machen will und wo.
Zischup: Findest du, es gibt Nachteile für Menschen wie dich?
Unger: Das einzige, was mich bisher genervt hat, ist, dass man mit zwei unterschiedlichen abstammenden Eltern irgendwie immer Ausländer ist. Wenn ich in Japan bin, habe ich oft die Erfahrung gemacht, mit Englisch angesprochen zu werden, in Deutschland kam das auch schon vor. Das finde ich persönlich etwas blöd, da ich mit beiden Kulturen im Alltag lebe.