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Zischup-Interviw

"Genau hinschauen und in eigene Visionen umwandeln"

Ralf Killian ist Fotograf. Und das ist sein Traumberuf. Warum hat er den beiden Zischup-Reporterinnen Emma Riplinger und Riana Willmann, beide Schülerinnen der Breisacher Hugo-Höfler-Realschule, Klasse 8f, im Interview verraten.  

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Zischup: Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?

Killian: Ich habe in meiner Kindheit oft gezeichnet und mich viel mit Bildern beschäftigt. Nach der Schule hab ich mich dann dazu entschieden, als ich mit meinem Bruder in Lappland auf einer Hochebene war. Ich habe zwei Adler am blauen Himmel beobachtet. Das war ein wunderschöner Anblick. Da wurde mir klar, dass ich Fotograf werden will.
Zischup: Wo haben Sie das Fotografieren gelernt?
Killian: In Freiburg bei Ramesh Amruth und Georg Antony. Ramesh war bei der künstlerischen Fotografie tätig und Georg in der wissenschaftlichen Fotografie. Bei Georg habe ich das Praktische in der Fabrik gelernt und bei Ramesh das Sehen, also genau hinzuschauen und alles in eigene Visionen umzuwandeln.
Zischup: Arbeiten Sie mit jemandem zusammen?

Killian: Ja, mit Assistenten. Sie stellen die Lampen um oder helfen mir beim Organisieren. Es gibt auch Projekte, die ich mit meinem Bruder Axel Killian zusammen erledige. Zum Beispiel hatten wir den Auftrag, die Mitarbeiter der Badenova zu fotografieren. Bei Portraits muss man sehr viele Anweisungen geben, und da war es sehr gut im Team zu arbeiten.

Zischup: Was ist das Wichtigste bei der Bildbearbeitung?
Killian: Dass man bei Portraits Hautunreinheiten oder bei einem Objekt Schäden wegretuschiert. Man muss auch mal bei einem Objekt etwas hinzufügen. Ich hatte mal die Aufgabe aus einem Wagen mit drei Türen einen Fünftürer zu machen. Das Auto habe ich passend verlängert und die Hinteransicht bearbeitet.
Zischup: Was muss man alles können?
Killian: Man muss Dinge wahrnehmen, Lichtsituationen erkennen und technische Hintergründe kennen. Auch ganz wichtig: Dass man sich mit Menschen auseinander setzen kann.
Zischup: Fotografieren Sie auch privat?
Killian: Ja, ich hab immer meine Kamera dabei.
Zischup: Welche Motive fotografieren Sie?
Killian: Ich fotografiere meistens Menschen und Maschinen, aber auch Wein, Winzer, Tiere, Architektur oder Landschaften. Ich habe die letzten zweieinhalb Jahre Portraits von Arbeitern der VAG in Freiburg gemacht und auch sechs Jahre lang jede Tierart in einem Zoo in der Schweiz fotografiert.

Zischup: Was war Ihr schlimmstes Erlebnis?
Killian: Vor dem Zeitalter der Digitalisierung, also mit einer analogen Kamera, konnte es vorkommen, dass ich stundenlang an einem Auftrag gearbeitet habe und dann ist mir bei der Filmentwicklung irgendein Fehler unterlaufen. Schlimm war auch mein Erlebnis in Lappland: Ich stellte mein Zelt mitten in einem riesigen Birkenwald auf und ging in freier Natur fotografieren. Am Abend fand ich dann mein Zelt nicht mehr und musste bei rund null Grad im Freien schlafen.
Zischup: Haben Sie einen Ort, an dem Sie am liebsten Fotos machen?
Killian: In einem Tal in Lappland oder in den Bergen.
Zischup: Haben Sie schon berühmte Personen fotografiert?
Killian: Ja, einen Künstler aus Lappland namens Lars Pirack oder das Badezimmer von Toni Marschall.

Ressort: Schülertexte

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