"Gemüse in die Stadt"
"Urban Gardening" ist Englisch und bezeichnet das Anpflanzen von Obst und Gemüse in Beeten mitten in der Stadt. Mit "Essbare Stadt Waldkirch" wird nun auch an der Elz ein solches Projekt betrieben. Zischup-Reporterinnen Melina Schülli und Helena Birkle, beide Klasse 9b des Waldkircher Geschwister-Scholl-Gymnasiums, haben Uschi und Valerie Hollunder getroffen, die das Projekt in Waldkirch initiiert haben.
Helena Birkle, Melina Schülli, Klasse 9b, Geschwister-Scholl-Gymnasium & Waldkirch
Di, 12. Jan 2016, 13:15 Uhr
Schülertexte
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"Urban Gardening" ist Englisch und bezeichnet das Anpflanzen von Obst und Gemüse in Beeten mitten in der Stadt. Mit "Essbare Stadt Waldkirch" wird nun auch an der Elz ein solches Projekt betrieben. Zischup-Reporterinnen Melina Schülli und Helena Birkle, beide Klasse 9b des Waldkircher Geschwister-Scholl-Gymnasiums, haben Uschi und Valerie Hollunder getroffen, die das Projekt in Waldkirch initiiert haben.
Valerie Hollunder: Es hat 2013 damit angefangen, dass ich eine Doku über die essbare Stadt Andernach gesehen habe. Das war die erste Stadt in Deutschland, die dieses Projekt durchgeführt hat. Dort kam die Idee von der Stadt aus, welche ein Gebiet aufwerten wollte, indem sie Beete angelegt und Gemüse angepflanzt hat. Sie haben damit geworben, dass jeder mithelfen und jeder auch ernten darf. Diese Vorstellung hat mir gefallen. Und ich habe gedacht, dass man das auch in Waldkirch machen könnte. Wir haben die Initiative gegründet und es kamen auch immer mehr Leute dazu. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, bei der Stadt ein Gebiet für die Beete zu beantragen.
Zischup: Wie kann man sich bei diesem Projekt engagieren?
Valerie Hollunder: Wir treffen uns jeden Freitag zwischen 15 und 18 Uhr und im Sommer zwischen 16 und 19 Uhr und da ist dann offenes Gärtnern für alle.
Uschi Hollunder: Die Idee ist eben, dass immer jemand von uns da ist und Bürger unverbindlich dazu kommen können. Wenn man mal für ein bis zwei Stunden mitmachen will, ist das sehr schön. Jedoch ist das noch nicht so im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen. Da müssen wir auch noch überlegen, wie wir der Bevölkerung klar machen, dass das so gedacht ist.
Zischup: Wie viele Leute helfen bei dem Projekt mit?
Uschi Hollunder: Das ist unterschiedlich, mal helfen drei, mal 16 Leute mit. Und es gibt auch Leute, die nicht hier an den Elzbeeten mitwirken, sondern zum Beispiel im Schwarzwaldzoo oder der Spielarena. Dort haben wir unter anderem Himbeeren und Brombeeren.
Valerie Hollunder: Es gibt auch immer wieder größere Aktionen, die kündigen wir auf http://www.essbare-stadt-waldkirch.de oder auch in der Zeitung an. Aber Aktuelles steht immer auf Facebook.
Zischup: Welche Idee steckt hinter diesem Projekt?
Valerie Hollunder: Unser Ziel ist, das Gemüse wieder mehr in die Stadt zu bringen. Man soll sehen, wie zum Beispiel eine Zucchini oder Aubergine wächst, denn das ist heutzutage vielen nicht bewusst. Ich wusste das zum Beispiel auch nicht. Man soll sich wieder mehr Gedanken darüber machen, wo die Nahrung überhaupt herkommt. Wie muss man sich um die Pflanzen kümmern, damit die Ernte auch gut wird? Solche Dinge lernt man.
Zischup: Was erhoffen Sie sich für die Zukunft des Projekts?
Uschi Hollunder: Für Waldkirch haben wir eine große Vision: Am Stadtrainsee, also dort, wo das alte Schwimmbad war, soll der Park erweitert werden. Das ist eine zentralere Stelle, die auch für Touristen sichtbar ist. Wir würden dort gern unsern zentralen Garten anpflanzen. Von Anfang an waren wir deshalb in einem Bürgerbeteiligungsverfahren engagiert, momentan geht es jedoch nur schleppend weiter.
Ein großes Ziel ist es auch, unseren Garten in Richtung Permakultur zu entwickeln. Dieses Konzept ist von der Natur selber abgeschaut. Es wird in Zukunft kommen, dass man wieder mehr mit der Natur zusammenarbeitet, weil man bei der konventionellen Landwirtschaft die Natur immer mehr ausbeutet.
Valerie Hollunder: Das Schöne ist, dass man bei unserem Projekt sieht, dass es auch ohne Kunstdünger geht.
Uschi Hollunder: Und das Faszinierende an unserer Szene ist, dass der Gedanke des Urban Gardening rund um die Erde geht und man sich weltweit darüber austauscht.
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