"Es sollte einem Spaß machen"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Hobbygärtnerin Margarete Scherer, über die Vorbereitung ihres Gartens für den diesjährigen Anbau .
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Nachhaltigkeit ist heutzutage ein wichtiges Thema. Esse ich im Winter, wenn ich Lust dazu habe, Erdbeeren, oder achte ich auf die Umwelt? Woher kommen meine Bananen? Der Frühling steht vor der Tür und Gartenliebhaber bereiten sich auf die Saison vor. Margarete Scherer (81) aus dem Attental in Stegen baut unter anderem Gemüse in ihrem Garten an. Sie hat Mila Maier aus der Klasse 8a aus dem Kolleg St. Sebastian in Stegen Fragen zu ihrem Hobby beantwortet und gibt Tipps dafür, wie man nachhaltiger leben kann. Das Interview entstand im März.
Scherer: Seit der Kindheit. Also eigentlich schon immer, da ich den Garten von meinen Eltern übernommen habe und es mir sehr Spaß macht.
Zischup: Was genau bauen Sie an?
Scherer: (überlegt) Also – Bohnen, Salat, Lauch, Sellerie, Radieschen, Tomaten, Brokkoli, Zwiebeln, Karotten, Gurken, Zucchini, Mangold. Rote Bete hatten wir das letzte Mal noch, und dann sämtliche Kräuter: Petersilie, Schnittlauch,… Weil es schön ist, dass man immer in den Garten kann. Dass man all das schnell zum Kochen holen kann, und dass man es nicht kaufen muss. Und ansonsten habe ich dann eben noch viele Blumen.
Zischup: Wie bereiten Sie jetzt im Frühling den Garten für die Saison vor?
Scherer: Zuerst dünge ich ihn mit Kompost oder mit Mist, der von unseren Tieren kommt und über den Winter vergehen muss. Dann grabe ich die Erde mit dem darauf verteilten Dung um, damit sie locker ist und die Pflanzen sich im Wachstum den Dünger holen können. Je nach Temperatur kann man dann nicht gleich alles anpflanzen, sondern fängt im April an, Zwiebeln zu setzen. Dann sät man Karotten und Radieschen und dann nach und nach mehr, je nach Witterung. Tomaten-, Gurken- und Zucchini-Setzlinge sind besonders kälteempfindlich. Worauf ich auch achte, sind die Mondtage. Es gibt bestimmte Tage, an denen man die Pflanzen setzt, die nach unten in die Erde wachsen, und Tage, an denen man das Gemüse setzt, das nach oben zur Sonne wächst.
Zischup: Wie bekämpfen Sie Schädlinge, oder haben Sie überhaupt Schädlinge?
Scherer: Manchmal schon, also letztes Jahr habe ich Brennnessel-Jauche benutzt, da setzt man Brennnesseln mit Wasser an, lässt es acht Tage stehen, verdünnt das Ganze und gießt die Pflanzen damit. Das ist auch ein guter Dünger. Und Schnecken haben wir keine, weil wir Laufenten haben.
Zischup: Warum haben Sie einen Garten?
Scherer: Weil er immer schon zum Haus und Hof gehört hat und es sehr schön ist, darin zu arbeiten. Außerdem hat man dann etwas Eigenes angepflanzt und kann das jederzeit essen.
Zischup: Würden Sie sagen, Sie leben nachhaltig?
Scherer: Ja, ich versuche es. Was halt nicht im Garten wächst, muss man dann doch dazu kaufen. Außerdem friere ich zum Beispiel Bohnen, Suppengemüse und Mangold ein, damit ich das dann auch im Winter essen kann. Rote Bete wird auch in Einmachgläsern eingekocht. So hat man das ganze Jahr über etwas vom Gemüse.
Zischup: Welche Eigenschaften sollte ein guter Garten haben?
Scherer: Einen guten Boden auf jeden Fall, das heißt, er sollte locker, humusreich und unkrautfrei sein. Wir haben auch viele Regenwürmer drin, das ist natürlich optimal. Eine schöne Lage, also eigentlich viel Sonne, was wir nicht so haben (lacht). Na ja, es ist halt wichtig, dass er im Frühjahr viel Sonne bekommt.
Zischup: Was für eine Zukunft sehen Sie in Ihrer Arbeit?
Scherer: Ich werde, so gut es geht, weitermachen, solange es meine Gesundheit zulässt. Ansonsten würde meine Familie den Garten auch weiter bearbeiten.
Zischup: Würden Sie den Lesern empfehlen, einen eigenen Garten zu führen?
Scherer: Ja, selbstverständlich. Es ist immer schön, wenn man im Sommer in den Garten gehen und Gemüse holen kann, wenn man es mal kurzfristig zum Kochen braucht. Aber der Hauptgrund sollte natürlich sein, dass es einem Spaß macht. Wenn man nicht gerne in den Garten geht, dann wächst es nicht gut (lacht). Es heißt auf meinem Kalender immer: Wer nicht gerne in den Garten geht, der soll es lieber bleiben lassen.
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