Zischup-Interview
"Es ist kein einfacher, aber ein sehr ehrenhafter Job"
Sebastian Hajduk (29) ist Rettungssanitäter. Er arbeitet auf der Rettungswache in Bleibach. Lea Groß aus der Klasse R8c des Schulzentrums Oberes Elztal hat ihm Fragen zu seinem Beruf gestellt. .
Lea Groß, Klasse 8c, Schulzentrum Oberes Elztal (Elzach)
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Zischup: Wie muss man sich so eine Ausbildung im Rettungsdienst vorstellen?
Hajduk: Es ist mit viel Theorie verbunden. Man muss die Hintergründe des menschlichen Körpers gut kennen und viel auswendig lernen. Man arbeitet aber auch viel in der Praxis und ist bei Einsätzen mit Dokumentieren beschäftigt.
Zischup: Wie lange geht die Ausbildung?
Hajduk: Es gibt mehrere Stufen. Wenn man ein Freiwilliges Soziales Jahr macht, hat man bereits nach sechs Wochen die Ausbildung zum Rettungshelfer in der Tasche. Die zweite Stufe ist der Rettungssanitäter. Dafür braucht man die Grundausbildung, die drei bis vier Monate geht. Die richtige Ausbildung zum Notfallsanitäter geht drei Jahre. Man braucht kein Abitur, muss aber wegen des verpflichtenden Führerscheins 18 Jahre alt sein.
Zischup: Würden Sie Jugendlichen den Job empfehlen?
Hajduk: Ja, man muss sich halt bewusst sein, dass es kein einfacher Beruf ist. Du musst gerne mit Menschen arbeiten und darfst nichts zu persönlich nehmen. Es ist gleichzeitig aber auch ein sehr ehrenhafter Job, bei dem man viel Dankbarkeit erfährt.
Zischup: Wie sind die Arbeitszeiten?
Hajduk: Man hat Zwölf-Stunden-Schichten. Entweder von sieben bis 19 Uhr oder vom 19 bis sieben Uhr morgens. Man arbeitet drei bis vier Tage in der Woche und jedes zweite Wochenende.
Zischup: Wer fährt zu Einsätzen und wer ist Beifahrer?
Hajduk: Im Rettungswagen sitzen immer ein Rettungssanitäter und ein Notfallsanitäter. Meistens fährt der Rettungssanitäter, weil der Notfallsanitäter immer der erste "Mann" am Patienten sein muss.
Zischup: Was ist der Unterschied zwischen RTW (Rettungswagen) und KTW (Krankentransportwagen)?
Hajduk: KTW-Fahrer haben meistens nur acht Stunden täglich zu fahren. Sie werden auch oft für kleinere Notfälle benutzt. Der RTW wird dagegen für größere Einsätze verwendet.
Zischup: Welches Erlebnis hat sie am meisten traumatisiert?
Hajduk: Das war ein Erlebnis, als ich nicht mal im Dienst war und ein Kind direkt vor mir auf der Straße von einem Auto erfasst worden ist. Generell sind Einsätze mit Kindern die, die einem am meisten nahegehen.
Zischup: Was war Ihr schönstes Erlebnis?
Hajduk: Die tollsten Erlebnisse sind die, wenn eine Reanimation funktioniert und du dann weißt, dass du gerade ein Leben gerettet hast. Am schönsten ist es, wenn man dann noch ein Dankeschön von den Angehörigen oder von der Person selbst bekommt.
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