Zischup-Interview

"Es hat auch Vorteile, wieder alleine zu leben"

Wie verändert sich das Leben im Seniorenalter? Das fragte sich Zischup-Reporterin Neele Weber, Schülerin der Klasse 8d der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach. Was liegt da näher, als die eigene Oma um Antworten zu bitten.  

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Im roten Smart unterwegs – die Oma von Zischup-Reporterin Neele Weber.   | Foto: privat
Im roten Smart unterwegs – die Oma von Zischup-Reporterin Neele Weber. Foto: privat
Zischup: Was machst du tagsüber, seitdem du nicht mehr berufstätig bist?
Waltraud: Ich stehe etwas später auf als früher, dann frühstücke ich gemütlich und überlege mir, was ich den Tag über vorhabe und worauf ich Lust habe.
Zischup: Du engagierst dich wie viele andere Senioren ehrenamtlich. Was genau machst du und wie kamst du dazu?
Waltraud: Ich bin bei der Telefonseelsorge. Das habe ich schon gemacht, als ich noch berufstätig war. Wenn ich Dienst habe, warte ich bis jemand anruft und mir erzählt, was ihn so bewegt. Weiter engagiere ich mich bei der Patientenbegleitung. Wir unterstützen alte Menschen, die zum Arzt oder ins Krankenhaus müssen und dies nicht mehr alleine schaffen. Dazu bin ich gekommen, weil ich einmal selbst im Krankenhaus war und gesehen habe, wie überlebenswichtig es ist, dass sich jemand um einen kümmert.
Zischup: Was würdest du in deinem Leben anders machen, wenn du noch einmal die Chance dazu hättest?
Waltraud: Ich würde auf jeden Fall studieren, da ich sehr gerne Juristin geworden wäre. Das konnte ich damals nicht, da es finanziell nicht einmal möglich war, dass ich das Abitur mache.


Zischup: Was willst du in deinem Leben noch erreichen oder erleben?
Waltraud: Erreichen will ich eigentlich nichts mehr, aber ich wünsche mir, dass ich noch so lange lebe, bis ich mein erstes Urenkelkind in den Armen halten kann.
Zischup: Wie ist es, wenn geliebte Menschen sterben?
Waltraud: Als Opa gestorben ist, war das ganz schlimm für mich, auch wenn es mich nicht unvorbereitet getroffen hat. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich das verkraftet hatte. Es hört sich zwar blöd an, aber mit der Zeit habe ich festgestellt, dass es auch Vorteile hat, wieder alleine zu leben und selbst zu entscheiden.
Zischup: Welche Gedanken hast du zum Thema Tod?
Waltraud: Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber ich glaube nicht, dass es danach irgendwie weiter geht.
Zischup: Was sollen noch deine Urenkel von dir erzählen?
Waltraud: Dass ich noch mit 75 mit einem knallroten Smart-Cabrio, offenem Dach, fliegenden Haaren und wehendem Schal durch die Gegend gedüst bin.

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