Auswanderung

Einmal Deutschland und zurück

Leonie Wehrle, Klasse MRS 8, St. Ursula Schulen (Freiburg)
Mi, 23. Mai 2018, 00:00 Uhr
Schülertexte

Karlo Paradzik kam in den sechziger Jahren nach Deutschland, lebt heute aber wieder in seinem Heimatland Kroatien. Leonie Wehrle aus der Klasse MRS 8 der St. Ursula Schulen in Freiburg hat seine Geschichte notiert.

Auswanderung. Ein Thema über das viele Leute nachdenken. Karlo Paradzik hat diesen Schritt gewagt. Der 77-jährige ist 1964 als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, denn er hatte in seiner Heimat Jugoslawien keine Arbeit. Als ältester Sohn musste er für seine Familie sorgen, da sein Vater als Kriegsverletzter nicht mehr arbeiten konnte. Auf die Frage, ob er gerne nach Deutschland kam, antwortete Karlo Paradzik: "Ich hatte nur diese Möglichkeit. Ich habe es aus der Not heraus getan. Meine Familie hatte nicht sehr viel Geld."

Die Sprache war für ihn die größte Herausforderung, da er kein Wort Deutsch sprach. Die Entscheidung, nach Deutschland gekommen zu sein, bereute er nie. Als bekannt wurde, dass in Deutschland Arbeitskräfte gesucht werden, fiel die Entscheidung bei Karlo Paradzik sofort. In der Zeit ab 1964 arbeitete er als Bauarbeiter, half beim Bau der Eishalle in Freiburg mit und wurde dort später als Eismeister übernommen. In der restlichen Zeit war er bei der Firma Rhodia tätig, welche damals Garne und Zigarettenfilter herstellte.

2003 zog er mit Beginn seiner Rente und der Geburt seiner ersten Enkeltochter wieder zurück ins heutige Kroatien. Weitere Gründe für seine Rückkehr in sein Heimatland waren unter anderem gesundheitliche Probleme, aber auch, dass Deutschland für ihn immer Arbeit bedeutet hatte. Aus heutiger Sicht schätzt der 77-jährige die Ordnung, die guten Regeln und die strengen Gesetze an Deutschland. Mittlerweile hat sich das Land, aus dem er damals ausgereist ist, verändert, so dass er sich im neuen Kroatien ähnlich wohlfühlt, so wie in Deutschland.

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