Zischup-Interview
Ein Stich für die Ewigkeit
Tattoos, eine Entscheidung für’s Leben. Was bewegt Leute, sich auf diese Art zu schmücken? Wollen sie anderen imponieren oder sehen sie Tattoos als individuelles Merkmal der Persönlichkeit? Ein Interview mit Bob Dobds vom Tattoo Studio Bronx.
Henry Pfaff, Leon Schäfer, Klasse 8 b & Staudinger-Gesamtschule Freiburg
Mo, 21. Nov 2011, 11:27 Uhr
Schülertexte
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Bob: Das hängt von mehreren Sachen ab, zum einen von der Größe als auch von Details. Dann noch davon, an welche Körperstelle es hinkommt und welche Farben verwendet werden. Wenn man zum Beispiel eine fotorealistische Zwei-Euro-Münze sticht, ist das deutlich teurer als ein Smiley, da der Aufwand einfach größer ist. Generell hängt der Preis vom Studio ab, wir zum Beispiel fangen bei 50 Euro an. Nach oben hin ist der Preis ziemlich offen.
Schülerreporter: Was ist das beliebteste Tattoomotiv?
Bob: Das ist schwierig zu sagen. Welches in letzter Zeit sehr verbreitet ist, ist bei Frauen das Motiv eines Schmetterlings und Blumen mit viel Geschnörkel.
Schülerreporter: Ist Tätowieren schmerzhaft?
Bob: Kommt darauf an, was man als Schmerz empfindet. Es ist nicht gerade das Angenehmste, und es ist auch sehr abhängig von der Körperstelle und dem individuellen Schmerzempfinden der Person.
Schülerreporter: Wie pflegt man ein Tattoo?
Bob: Das ist auch von Studio zu Studio unterschiedlich. Grundsätzlich ist es eine offene Wunde, die man eine Woche lang sehr gut pflegen sollte. Es wird empfohlen, das Tattoo häufig einzucremen. Schwimmbad und Saunabesuche sollten aus hygienischen Gründen vermieden werden.
Schülerreporter: Kann man mit einem frischen Tattoo Sonnenbaden gehen?
Bob: Es gibt zwar das Gerücht, dass es dem Tattoo nicht gut tut, aber im Prinzip fühlt es sich nur unangenehm an, so ähnlich wie eine Schürfwunde. Allgemein rät man von Sonnenbädern ab.
Schülerreporter: Kann man ein Tattoo ohne bleibende Schäden entfernen lassen?
Bob: Je nachdem. Das hängt davon, ab wie das Tattoo gestochen wurde. Wenn beim Stechen Narben entstehen, bleiben die natürlich auch. Ansonsten lässt sich es spurlos entfernen, aber das ist natürlich teuer und zeitaufwändig.
Schülerreporter: Warum kann man sich erst mit 18 Jahren ein Tattoo stechen lassen?
Bob: In manchen Studios ist das Tätowieren unter 18 Jahren mit Erlaubnis der Eltern möglich. Aber dadurch, dass es etwas Permanentes ist, sollte man eine gewisse Reife besitzen.
Schülerreporter: Wie lange dauert es, bis ein Tattoo verheilt ist?
Bob: Das ist von Person zu Person unterschiedlich. Die Haut ist nach einer Woche wieder geschlossen und nach zwei Wochen wie neu.
Schülerreporter: Wie viele Leute lassen sich in Ihrem Studio pro Tag ein Tattoo stechen?
Bob: Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal brauchen wir für große Tattoos einen ganzen Tag, manchmal haben wir an einem Tag acht verschiedene Kunden.
Schülerreporter: Wie viel Zeit hat das aufwändigste Tattoo benötigt?
Bob: Da habe ich keinen Überblick mehr.
Schülerreporter: Welche Gefahren gibt es beim Tattoostechen?
Bob: Das Tattoo selber ist nicht schädlich. Es kann nur insofern schädlich sein, wenn man sich irgendeinen Schrott irgendwohin tätowieren lässt. Zum Beispiel hat sich eine Freundin Arme und Nacken volltätowieren lassen und wollte dann im Breuninger arbeiten. Sie wurde wegen der Tattoos abgewiesen.
Schülerreporter: Wann haben Sie sich Ihr erstes Tattoo stechen lassen?
Bob: Das weiß ich leider nicht mehr.
Schülerreporter: Wie viel verdient man in einem Tattoo-Studio?
Bob: Kommt darauf an, wie viele Aufträge man hat und wie gut man ist. Man kann davon leben.
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