Account/Login

Ein neues Zuhause für Snoop

Die Tierschutzorganisation ProDog Romania hilft Hunden aus Rumänien / Sie überprüft interessierte Familien umfassend, damit es die Tiere auch wirklich gut haben.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Snoop in seinem neuen Zuhause in Deutschland  | Foto: privat
Snoop in seinem neuen Zuhause in Deutschland Foto: privat
Hinter dem Haus im Garten von Christoph Kolb in der Nähe von Düsseldorf springt ein wilder, bellender und energievoller Hund herum, den die Familie vor kurzem aus Rumänien aufgenommen hat. Er heißt Snoop. ProDog Romania nennt sich die Tierschutzorganisation, die den aus schlechten Verhältnissen kommenden Hund gepflegt und nach Deutschland zu ihnen gebracht hat. Kolb erzählt im Skype-Interview von seinen Erfahrungen mit einem Hund aus dem Tierschutz.

"Wir haben uns bewusst für eine Tierschutzorganisation entschieden, denn wir wollten einem Hund bei uns ein schöneres Leben schenken, als er davor hatte", sagt Chris Kolb. Er stieß durch ein Facebook-Video auf ProDog Romania und hatte sofort Interesse. Viele Hunde leben in Rumänien auf der Straße in schlechten Verhältnissen. Hundefänger fangen die Hunde ein und liefern sie in riesigen Tierheimen, sogenannten Sheltern, ein. Die Straßenhunde werden eingefangen, um die Straße für Touristen sicherer zu machen, und damit sich die Hunde nicht vermehren. Es gibt in Rumänien Shelter mit ungefähr tausend Hunden und pro Tag werden dort zirka 100 neue Hunde eingeliefert. Würde sich niemand um die Hunde kümmern, würden viele Hunde dort sterben. Vor Ort machen die Arbeiter das alles ehrenamtlich in ihrer Freizeit.

Chris Kolb erzählt, welche Voraussetzungen er und seine Familie erfüllen mussten, um einen dieser Hunde bekommen zu dürfen. "Wir mussten uns richtig dafür bewerben", erzählt er. Auf der Website von ProDog Romania erfährt man, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind. Zum einen sollte man ein tiergerechtes Haus haben, das heißt, der Hund sollte genügend Freiraum haben, zum Beispiel einen Garten, um sich wohlzufühlen.

Kolb wurde auch gefragt, ob er Kinder habe und wie alt diese seien, da die Organisation nicht an Familien mit Kindern unter acht Jahren vermittelt. Das liegt daran, dass kleine Kinder oft nicht wissen, wie man mit solchen Tieren umgeht. Chris Kolb hat zwei Kinder, Tom und Milo, die beide über acht Jahre alt sind. Des Weiteren wollte die Tierschutzorganisation wissen, ob die Familie andere Haustiere besitze. "Der Organisation war es sehr wichtig, zu wissen, dass wir uns nicht nur wegen der Corona-Zeiten ein neues Haustier anschaffen", betont Kolb. Deswegen bekommt die Familie den Hund erst einmal ein Jahr in Pflege, bevor der Hund dann dauerhaft ihnen gehört. Es soll verhindert werden, dass man zum Beispiel überfordert ist oder mit dem Hund nicht tiergerecht umgeht.

Mit einer Frau, die selbst Erfahrungen mit ProDog Romania gemacht hatte, wurde ein Vororttermin bei der Familie vereinbart und überprüft, ob der Hund sich dort zu Hause fühlen könnte. Danach bekam die Familie einen sogenannten Schutzvertrag zugeschickt, in dem sie sich verpflichtete, mit dem Hund tiergerecht umzugehen, zum Beispiel regelmäßig zum Tierarzt zu gehen, ihn zu entwurmen, zu impfen und so weiter. "Danach gab uns die Organisation grünes Licht" erzählt Kolb.

Drei Wochen nach diesem Termin wurde der Hund Snoop dann mit insgesamt 80 anderen Hunden in drei großen Transportern bei den neuen Besitzern und Besitzerinnen abgeliefert. Die Fahrer hatten eine geplante Route, die sie vorher mit einer App festgelegt hatten. Diese verlief von Rumänien über Ungarn nach Deutschland. Dort hielten sie in Weimar, Berlin, Hamburg und schließlich im Ruhrgebiet, in Duisburg. Chris Kolb und sein Sohn Milo fuhren nach Duisburg, um den Hund entgegenzunehmen. Die Übergabe fand um 23 Uhr abends mit viereinhalb Stunden Verspätung statt. "Wir mussten unsere eigene Transportbox mitbringen, um Snoop nach Hause zu transportieren", berichtet Kolb. Der Hund war verständlicherweise sehr müde von der langen Autofahrt. "Zu Hause angekommen haben wir Snoop erst einmal gewaschen, da er sehr gestunken hat. Das fand er natürlich nicht sehr toll", erzählt Kolb. Die erste Zeit war der Hund sehr schüchtern. Kolb: "Er hat sich am Anfang nicht aus der Transportbox getraut. Aber nach und nach hat er Vertrauen gefasst und wir haben ihn dann auch mal rausgeholt. Natürlich war er noch sehr schreckhaft. Nach und nach haben wir mit ihm Kontakt aufgebaut und er wurde immer vertrauenswürdiger, verspielter und wilder." Tagsüber verbringt Snoop seine Zeit bei Chris Kolb im Büro, der als Sozialpädagoge arbeitet. "Ich habe auch noch Kontakt mit der Organisation" sagt Kolb. Er schickt manchmal Fotos von Snoop nach Rumänien, um zu zeigen, wie gut der Hund sich in seinem neuen Zuhause eingelebt hat.

ProDog Romania im Netz: https://prodogromania.de

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. April 2022: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel