Zischup-Kritik
Ein gelungener Jugendroman
Zischup-Reporter Oliver Trautmann rezensiert den Roman "Tschick".
Oliver Trautmann, Klasse 9c, Weiherhof-Realschule & Freiburg
Mi, 21. Mai 2014, 12:13 Uhr
Schülertexte
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Das Buch beginnt damit, dass Maik Klingenberg die Geschehnisse erzählt. Er befindet sich auf einer Wache der Autobahnpolizei. Er erzählt bruchstückweise, was passiert ist, macht dadurch den Leser jedoch nur noch neugieriger. Nach kurzer Zeit muss er ins Krankenhaus gebracht werden, da er ein Stück seiner Wade durch einen Autounfall verloren hat. Dies ist anfangs jedoch noch nicht klar. Als er im Krankenhaus liegt, erzählt er über sein früheres Leben, bis der Zeitpunkt kommt, an dem er erzählt, wie er seinen Kumpel Tschick getroffen hat. Er mag ihn anfangs nicht und ist ihm gegenüber feindselig. Maik hat keine Freunde und verbringt die meiste Zeit allein, da sein Vater keine Zeit für ihn hat, weil er seinen Bankrott vorbereitet, und da seine Mutter alkoholabhängig ist. So kommt Tschick gerade richtig, als er die Sommerferien allein zu Haus verbringt. Tschick überredet Maik dazu, ohne Einladung zu der Geburtstagsfeier seines Schwarms Tatjana zu gehen.
Sie fahren in einem geklauten Lada, in dem sie später auch die Reise in die Walachei antreten, zu Tatjanas Feier. Dort gibt Maik ihr ein Bild von Beyoncé, das er für sie gezeichnet hat, und verschwindet sofort wieder. Die beiden treffen sich noch einige Male, bis Tschick es schließlich schafft, Maik zu überzeugen, mit ihm in die Walachei zu fahren, wie es "normale Leute" machen. Die beiden fahren ohne jegliche Orientierung oder Landkarten drauf los und kommen an vielen Orten, wie zum Beispiel einem verlassenen Dorf oder einem riesigen Feld mit Brombeeren, vorbei. Sie treffen auf ihrer Reise viele neue Leute, wie zum Beispiel Isa, zu der Maik später noch Kontakt hat, begegnen jedoch auch bekannten Leuten wieder. Als die beiden schließlich einen unerwarteten Unfall bauen, werden sie von der Polizei erwischt und Maik wird verhaftet.
Tschick kann vorerst noch fliehen, wird später jedoch auch gefunden.
Nach diesem Ereignis erzählt Maik wieder aus der momentanen Zeit. Er befindet sich immer noch im Krankenhaus und wird von seinen Eltern abgeholt. Während sein Vater ihm Vorwürfe macht, versucht seine Mutter, ihn zu verteidigen. Hier wird deutlich klar, wie unterschiedliche Verhältnisse er zu seinen beiden Elternteilen hat. Kurz darauf folgt eine Gerichtsverhandlung, in der das Urteil über die beiden beschlossen wird. Tschick wird in ein Heim gebracht und die beiden sehen sich erst mal nicht. Nach den Ferien ist Maik plötzlich viel beliebter und wird von seinem Schwarm Tatjana beachtet. Er erhält außerdem einen Brief von Isa, der besagt, dass sie sich mit ihm treffen will.
Hinter diesem Buch steckt eine sehr schöne Idee. Die beiden Hauptcharaktere fahren einfach mit einem gestohlenen Auto in den Urlaub. Es vermittelt ein Gefühl der Freiheit, jedoch müssen sie am Ende auch mit den Konsequenzen leben. Auf der einen Seite sind es zwei ganz gewöhnliche Jungen, die sich anfreunden. Die beiden Charaktere sind gut gelungen, da man mit ihnen mitfühlt. Das familiäre Umfeld von Maik ist etwas übertrieben dargestellt, aber trotzdem kann man seine Handlungen verstehen. Das Auffälligste an diesem Buch jedoch ist wohl die Sprache. Sie ist sehr umgangssprachlich gewählt. Herrndorf hat hier versucht, in der Jugendsprache zu schreiben, was ihm an einigen Stellen sehr gut gelungen ist, an anderen jedoch weniger. Er benutzt teilweise Ausdrücke, die die meisten Jugendlichen nie verwenden würden. Trotzdem macht diese Sprache das Buch außergewöhnlich, da man solche Bücher nicht oft findet. Es ist sehr unterhaltsam Maik und Tschick "zuzuhören", wie sie miteinander sprechen. Wenn man all diese Dinge berücksichtigt, ist dieses Werk von Wolfgang Herrndorf ein durchaus gelungener Jugendroman für Jung und Alt.
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