Ein Christkind in einem kuscheligen Schafspelz
Von einem Waldspaziergang an Heiligabend kam Leas Familie mit einem neugeborenen Lamm nach Hause.
Lea Wingrich, Klasse 8a, Kastelbergschule & Waldkirch
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Auf dem Weg in den Wald hörten wir plötzlich ein jämmerliches Schreien. Wir folgten dem Schrei und er führte uns zu einem Schafsstall aus dem die Laute kamen. Da weit und breit keine Menschenseele war, kletterte ich über den Zaun und fand im Stall zwei noch von der Geburt nasse Lämmer. Eines der beiden lag leider schon tot zwischen Heu und Stroh. Das andere war kraftlos, hungrig und fast erfroren. Wir vermuteten, dass die Mutter oder vielleicht auch die ganze Herde die zwei Lämmer nicht angenommen hatte, da kein weiteres Tier im Stall stand. Trotzdem wollten wir versuchen, ob vielleicht doch noch eines der Schafe für das noch lebende Jungtier Interesse zeigen würde. Die Aufzucht bei den Artgenossen ist schließlich am besten.
Meine Mutter nahm das Kamerunschaf und stellte es auf die Wiese in die Mitte der Schafherde. Wir entfernten uns von der Herde und beobachteten das Verhalten der Tiere. Sofort fing es an nach seiner Mutter zu rufen. Doch nichts geschah! Keines der Mutterschafe zeigte eine Reaktion. Daraufhin sind wir mit dem zitternden und kraftlosen Lamm zum Auto gelaufen und haben es dort in eine Decke eingewickelt. Sofort schlief es ein. Zu Hause angekommen, telefonierte meine Mutter mit Fachleuten, Freunden und Bekannten, um so schnell wie möglich an Milch zu kommen, die für Lämmer geeignet ist. Uns war klar, wenn das Lamm nicht bald etwas zu trinken bekommen würde, wird es wie sein Zwilling sterben. Nach zwei Stunden Telefonieren hatten wir endlich einen Bauernhof ausfindig gemacht, der die sogenannte Biestmilch (Milch mit allen notwendigen immunstärkenden Inhaltsstoffen der Mutter) für seine eigenen Tiere auf Vorrat eingefroren hat. Nach 40 Minuten Fahrt hat das Lamm endlich seine Milch bekommen. Das Lamm haben wir Latte getauft. Latte ist Italienisch und heißt übersetzt Milch. Ein passender Name – schließlich ging es den ganzen Heiligabend nur um Milch.
Schließlich gab es in unserer Familie doch noch eine Bescherung. Nur dieses Jahr waren wir zu sechst. Mit unserem persönlichen Christkind Latte. Nach vier Wochen haben wir Latte in eine kleine Schafsherde im Nachbardorf vermitteln können. Dort darf sie bei Kindergeburtstagen und Wanderungen mitlaufen und beschert großen und kleinen Menschen sehr viel Freude. Dort lebt sie jetzt seit zwei Jahren glücklich und gesund.
Und die Moral von dieser wahren Geschichte: Helfen hilft!
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