Die Chrysanthema im Laufe der Zeit
Drei Wochen lang überall Blumen
Zum 15. Mal fand 2012 die deutschlandweit einzigartige Freilandausstellung von mit Chrysanthemenblüten geschmückten Anlagen in Lahr statt. Nach all den Jahren kann man etliche Veränderungen und Fortschritte der Chrysanthema beobachten, denn nicht immer war sie so populär und umfangreich wie heute.
David Roth, Klasse 9b & Max-Planck-Gymnasium Lahr
Mi, 14. Nov 2012, 21:43 Uhr
Schülertexte
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Nach anfänglichen Blumenausstellungen in der Sulzberghalle und Blumenschmuck an öffentlichen Gebäuden der Stadt eröffnete schließlich 1998 die erste Freilandausstellung in der Lahrer Innenstadt. Diese wurde gleich ein so großer Erfolg, dass man sich dazu entschloss, eine alljährliche Blumenschau zu organisieren.
Bald stiegen auch die Besucherzahlen steil an. In den Anfangsjahren bestaunten täglich viele Besucher aus dem Ländle und dem angrenzenden Elsass das blumengeschmückte Lahr. Heute bringen, so Norbert Eichler, Verkehrskoordinator bei der Lahrer Polizei, statt ursprünglich 30 jetzt täglich bis zu 45 Reisebusse aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern Frankreich, Schweiz, Österreich, Niederlande und Belgien zahlreiche Touristen in die Stadt.
Das enorm steigende Interesse an der Blumenschau bewirkte, dass ständig neue Attraktionen entwickelt und die Anzahl der Blumenpräsentationen enorm vervielfacht wurde. Ursprünglich brachten sich die Lahrer Vereine mit eigens gestalteten Blumenwagen ein. Zudem wurden die schönsten Schaufenster des Lahrer Einzelhandels prämiert. Ebenfalls sollte die Unterhaltung der vielen Gäste nicht zu kurz kommen. Ein Rahmenprogramm hielt schließlich Einzug bei der Chrysanthema und wurde jährlich mehr ausgebaut. Zwischenzeitlich gibt es neben den vielen Blumenarrangements an etlichen Plätzen der Innenstadt ein umfangreiches Showprogramm auf dem Marktplatz mit allerhand Spektakel, bei welchem Entertainer, Musikgruppen und Tanzgruppen ihre Darbietungen zur Schau stellen. Zusätzlich wird von der Gewerbegemeinschaft Lahr ein Schaukochen veranstaltet.
Ein alljährlicher Höhepunkt ist die Neuwahl der Chrysanthemenkönigin, die seit 2006 als gekrönte Repräsentantin die Lahrer Blumenschau vertritt. Um den Touristen ein Andenken an die Chrysanthema in Lahr zu verschaffen, werden jährlich neue Souvenirs wie zum Beispiel ein Hörbuch, ein Kalender oder ein Bildband, aber auch kulinarische Spezialitäten wie Likör, Trüffelpralinen oder Bier in den Läden angeboten. Auch in der Gastronomie sind inzwischen spezielle "Chrysanthemen-Menüs" auf der Speisekarte zu finden.
Die Bürger und Gäste der Chrysanthema haben in diesem Jahr erstmals auch die Möglichkeit, einen Chrysanthemen-Anstecker zu erwerben. "Mit dem Anstecker kann sich jeder zu Lahr und dem Blumenfestival bekennen und zusätzlich einen kleinen Beitrag für unsere Stadt leisten", erklärt Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller. Seit einiger Zeit sieht man die Scharen der Besucher mit Führern in roten Umhängen durch die Stadt ziehen. Nicht nur deutsch – sondern auch fremdsprachige (türkisch, französisch, russisch, spanisch und englisch) Führer können mittlerweile für einen Stadtrundgang gebucht werden.
Auch ein Riesenrad gehört zum alljährlichen Bestand der Chrysanthema. Drehte es in den Anfangsjahren noch auf dem Sonnenplatz seine Runden, so wanderte es schließlich über den Urteilsplatz an seinen jetzigen Standort auf dem Rathausplatz.
Klimafreundlichkeit und ökologisches Denken sind seit 2011 auch ein Thema der Blumenschau. Gruppen, Akteure und Standbetreiber sowie ihre Produkte kommen ausschließlich aus der umgebenden Region, damit die Umwelt nicht durch weite Anfahrtswege geschädigt wird. "Das Ziel einer CO2-neutralen Chrysanthema wird Schritt für Schritt verfolgt", so Martina Mundinger vom Stadtmarketing.
Ein neues Highlight, das zu entdecken ist, ist die Chrysanthema bei Nacht. Das neue Projekt, das bei der diesjährigen 15. Chrysanthema erstmals durchgeführt wurde, trägt den Namen "Lahr22" und ist eine Idee der Lahrer Werbegemeinschaft. 60 Geschäfte öffneten am Freitag, 26. Oktober, bis um 22 Uhr ihre Türen und die Chrysanthemen konnten in Beleuchtung betrachtet und bestaunt werden.
Seit neuestem finden ruhesuchende Besucher Besinnung bei einer täglich stattfindenden ökumenischen Andacht in der Kirche St. Peter und Paul.
Die Chrysanthema verabschiedet sich bis zum nächsten Jahr nach wie vor mit einem bunten Feuerwerk.
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