175 Jahre Turnverein Lahr
Sarah-Catherine Wohlschlegel und die Freude am Handball
Seit 175 Jahren gibt es den TV Lahr. Der 1643 Mitglieder starke Verein hat ein weitreichendes Sportangebot, das von engagierten Aktiven getragen wird. Eine davon ist Sarah-Catherine Wohlschlegel.
Di, 2. Mär 2021, 7:15 Uhr
Lahr
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Coronabedingt ruhen Training und Ligaspiele. Für Sarah-Catherine Wohlschlegel wäre im Moment ohnehin Sportpause. Im Juli erwarten sie und ihr Mann ihr erstes Kind. "Es wird ein Junge", sagt sie "wenn er in unsere Fußstapfen tritt, dann gibt es vielleicht wieder einige Männer beim TV Lahr, die Handball spielen." Trainiert hat Sarah-Catherine Wohlschlegel unter Bernd Esslinger und Waltraud Nicholat. Derzeit trifft sich die 35-Jährige regelmäßig via Skype mit ihren B-Mädels zum Spielen und Quatschen, wie sie sagt. "Ich bin sehr stolz auf meine B-Mädchen, weil sie durch- und zusammenhalten in diesen Zeiten. Ich habe größten Respekt", betont Wohlschlegel.
Dass sie ihr Herz an den Handball verloren hat, wird im Gespräch öfter deutlich. "Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, als sich die Frauenmannschaft des TV Lahr auflösen musste." Wehmütig wird sie beim Rückblick: "Ich bin beim TV Lahr groß geworden und hätte nie gedacht, jemals irgendwo anders mit dem Handballspielen anzufangen." Doch zwischenzeitlich fühlt sie sich in der SG Scutro wohl. "Es ist wie eine große Familie, es gibt keine Rivalitäten, alle wurden direkt aufgenommen, kein Unterschied zwischen den Vereinen", so die Handballerin.
Anfangs sei sie ins Training nach Schutterzell gegangen, um zu schauen, ob es passt – und es hat gepasst. In den vergangenen Jahren sei man gut zusammengewachsen. Sie hatte bereits die Minis trainiert, dann habe SG-Chef Manni Kurz gefragt, ob sie sich vorstellen könne, die B-Mädchen zu trainieren. Gefragt, getan.
Das nächste Ziel: Zuerst will sie die Trainerlizenz in der Sportschule Steinach erwerben, was aufgrund von Corona verschoben werden musste. Das Angebot, sich digital fortzubilden, sei weder für sie noch für die vier weiteren Mitstreiterinnen in Betracht gekommen. "Wir wollen das vor Ort machen, wie im richtigen Leben." Ob sie auch nach der Geburt des Kindes wieder mit dem Sport anfängt? "Wenn mein Körper es mir erlaubt und der Papa das mitmacht, sofort", sagt sie.
Dabei gibt sie auch zu, dass sie gerne mal ein Männerteam trainieren würde. "Aber das ist wohl Zukunftsvision, denn es ist sehr selten, dass Frauen Männer trainieren."
Wer von Kind auf gewöhnt sei, in einer Mannschaft Sport zu treiben, der brauche den familiären Zusammenhalt. "Wir haben ja auch persönliche Beziehungen zu den Spielerinnen anderer Mannschaften. Auf dem Feld sind wir Gegner, foulen, zicken, spielen gegeneinander. Und nach dem Spiel sitzen wir zusammen", so Sarah-Catherine Wohlschlegel. Und beim Handball habe sie genau das gefunden, was sie gesucht habe.
Ihre Schwestern Theresa und Roxane Riemer haben auf der Turnmatte beim TV Lahr ihr Glück gefunden. Sie selbst sei weniger beweglich als diese beiden, sagt sie, dafür mochte sie immer den Körpereinsatz beim rasanten Ballsport. Für Sarah-Catherine Wohlschlegel ist klar: "Handball ist rau, aber nicht unfair, sondern respektvoll."
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