Naturschutz
Der Seelbacher Helmut Opitz erhält die höchste Auszeichnung des Naturschutzbunds
Seit mehr als 60 Jahren setzt sich Helmut Opitz aus Seelbach insbesondere für den Vogelschutz ein. Für sein großes Engagement wird er mit der höchsten Auszeichnung des Naturschutzbundes gewürdigt.
Sa, 26. Apr 2025, 18:00 Uhr
Seelbach
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Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) verleiht die Lina-Hähnle-Medaille an den Seelbacher Helmut Opitz. In einer Pressemitteilung blickt der Verein auf Opitz' Verdienste zurück: Bereits mit 16 Jahren trat er dem Bund für Vogelschutz, dem heutigen Nabu, bei. Dort brachte er sich neben seinem beruflichen Wirken als Biologie- und Deutschlehrer in Seelbach über viele Jahrzehnte ehrenamtlich ein. Von 1988 bis 1996 war Opitz Mitglied des Präsidiums, anschließend fast zwei Jahrzehnte Vizepräsident und bis 2023 Teil des Ehrenpräsidiums. Als anerkannter Ornithologe vertrat er den Nabu in zahlreichen Fachgremien wie dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA,) der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft und dem Rat für Vogelschutz.
Auch international machte sich Opitz einen Namen als "Anwalt der Vögel", teilt der Nabu weiter mit: Er hielt Vorträge auf Weltkongressen in Ottawa, Durban oder Taipeh und beriet unzählige Entscheidungsträgerinnen und -träger – darunter die damalige Umweltministerin Angela Merkel. Sein besonderes Anliegen war und ist die Kampagne "Vogel des Jahres", die er entscheidend prägte und in einem eigenen Buch wissenschaftlich, politisch und ökologisch einordnete. Dabei betont er in der Pressemitteilung: "Vogelschutz ist immer auch ein Spiegel agrar-, forst- und energiepolitischer Entscheidungen."
Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger würdigt Opitz` Verdienste: "Helmut Opitz ist eine Persönlichkeit, die über Jahrzehnte hinweg mit Herzblut, Fachkenntnis und Beharrlichkeit für den Naturschutz eingetreten ist – im Großen wie im Kleinen. Mit seiner klaren Haltung, seinem reichen Wissen und seiner Fähigkeit, Menschen für die Natur zu begeistern, ist er für den Nabu prägend und beispielhaft. Diese Medaille ist Ausdruck unserer tiefen Anerkennung und unseres Dankes."
" "Helmut Opitz ist ein ausgewiesener Kenner der Vogelwelt von Baden-Württemberg"Johannes Enssle, Nabu-Landesvorsitzender Baden-Württemberg
Johannes Enssle, Nabu-Landesvorsitzender Baden-Württemberg, ergänzt: "Helmut Opitz ist ein ausgewiesener Kenner der Vogelwelt von Baden-Württemberg und setzt sich seit Jahrzehnten für ihren Schutz ein. Den Nabu-Landesverband hat Helmut Opitz in der AG Raufußhühner vertreten und sich dort für die im Schwarzwald heimischen und stark bedrohten Auerhühner engagiert. Wir sind dankbar für sein stets kenntnisreiches und beherztes Engagement."
Helmut Opitz wurde am 15. Oktober 1946 geboren und lebt in Seelbach. Der ehemalige Realschullehrer für Biologie und Deutsch engagiert sich seit über sechs Jahrzehnten mit großer Leidenschaft im Naturschutz. Bereits 1962 trat er dem Bund für Vogelschutz bei. Dort übernahm er zahlreiche Ehrenämter: Von 1988 bis 1996 war er Mitglied im Präsidium, anschließend bis 2015 Vizepräsident und von 2015 bis 2023 Teil des Ehrenpräsidiums. Besonders prägend war sein Engagement für die Kampagne "Vogel des Jahres", seine Beiträge zur internationalen ornithologischen Facharbeit sowie zahlreiche regionale Naturschutzprojekte. Zu seinen Publikationen zählt unter anderem das Buch Die Vögel des Jahres – Ein Plädoyer für den Naturschutz, in dem er den ökologischen und politischen Kontext dieser Nabu-Kampagne herausarbeitet.
BZ
Seit Jahrzehnten ist Helmut Opitz zudem in der regionalen Nabu-Fachschaft für Ornithologie Südlicher Oberrhein aktiv, die unter seiner langjährigen Leitung zu einer zentralen Stimme im Arten- und Gebietsschutz der südbadischen Oberrheinebene wurde. Im "Nationalen Naturerbe Langenhard" auf der Gemarkung Lahr betreibt Opitz seit einigen Jahren ein Vogel-Monitoring. Zudem engagiert er sich in seiner Heimatgemeinde Seelbach nachhaltig für den Natur- und Artenschutz: Er initiierte einen Naturlehrpfad, setzte sich kommunalpolitisch unter anderem für den Schutz von Schwalben und gründete mit seinen Schülerinnen und Schülern eine "AG Nachhaltigkeit". In seinen Veröffentlichungen beleuchtet er kritisch den Einfluss menschlichen Handelns auf Lebensräume.
Die Lina-Hähnle-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Nabu. Sie wird in unregelmäßigen Abständen an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderer Weise um den Natur- und Umweltschutz verdient gemacht haben – in Erinnerung an Lina Hähnle, die 1899 den Bund für Vogelschutz gründete, aus dem später der Nabu hervorging.