Haushalt 2025
Kein Geld: Die Sanierung des Seelbacher Bürgerhauses wird verschoben
Der Seelbacher Bürgermeister Michael Moser hat seinen ersten Haushalt vorgestellt. Aufgrund vieler finanzstarker Projekte, die sich über Jahre erstrecken, wurde die Modernisierung des Bürgerhauses einmal mehr zurückgestellt.
Do, 10. Apr 2025, 6:26 Uhr
Seelbach
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Für Bürgermeister Michael Moser ist es der erste Haushalt in seiner Amtszeit. Entsprechend leitete er das Zahlenwerk nicht ohne persönliche Worte ein. Die finanziellen Rahmenbedingungen für Kommunen seien enger geworden, die Herausforderung liege darin, notwendige Investitionen zu tätigen bei gleichzeitig steigenden Umlagen und sinkenden Einnahmen. Trotz der Lage soll es gelingen, Seelbach gemeinsam weiter in Richtung Zukunft zu lenken – optimistisch, aber auch realistisch. "Wir bleiben kreativ, investieren klug und setzen gezielt Prioritäten. Diese Haltung spiegelt sich auch in unserem Zahlenwerk wider."
Beim Ansatz der Gewerbesteuer soll die schon im Vorjahr vorsichtige Linie weiterhin verfolgt werden, was eine Reduzierung um 100.000 Euro auf 1,3 Millionen Euro bedeutet. Beim Gemeindeanteil an der Einkommens- und Umsatzsteuer, beim Familienlastenausgleich und den Schlüsselzuweisungen erwartet die Gemeinde einen Anstieg um 685.000 Euro auf 7,7 Millionen Euro. Im Gegenzug verursacht die erhöhte Kreisumlage eine Mehrbelastung von 293.000 Euro und steigt damit auf insgesamt 2,37 Millionen Euro. Moser ging auch auf die Personalkosten ein, die um rund vier Prozent steigen (3,8 Millionen Euro). Der Rathauschef machte an dieser Stelle deutlich, dass in einer modernen Gemeinde das Personal "das Rückgrat der täglichen Arbeit ist", ohne dass die steigenden Anforderungen der Kommune nicht zu leisten seien. Investitionen im Ergebnishaushalt sind unter anderem die Umgestaltung des Areals mit Fest-, Bolz- und Spielplatz in Wittelbach (60.000 Euro), Abwasserbeseitigung/TV-Inspektion (155.000 Euro), Pflasterung der Gehwege im Rahmen des Breitbandausbaus (50.000 Euro) und Brückensanierungen (25.000 Euro).
Als kostenintensive Vorhaben nannte Michael Moser den Erweiterungsbau am Geroldsecker Bildungszentrum mit 2,1 Millionen Euro (Zuschuss 693.000 Euro), den Brandschutz im oberen Schulgebäude mit einer Million Euro (Zuschuss 784.000 Euro) sowie eine erste Rate für die Sanierung des Grundschulgebäudes mit 500.000 Euro. Der geförderte Breitbandausbau in den Außenbereichen wird mit 856.000 Euro beziffert. Im Finanzplan stehen weiter ein Fahrzeug TSF für die Feuerwehr Wittelbach (80.000 Euro), eine Fotovoltaikanlage im Familienbad (60.000 Euro) oder Maßnahmen im Schwarzwaldverfahren (317.000 Euro).
Auf der Einnahmenseite sind Grundstücksverkäufe mit 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Zeit für Erklärungen räumte sich Moser ein bei der Ankündigung, dass die Sanierung des Bürgerhauses in diesem Jahr erneut zurückgestellt werden müsse: "Das Bürgerhaus ist weit mehr als ein Gebäude." Man habe in den Gremien intensiv an einer tragfähigen Lösung gearbeitet. Doch so sehr wie eine Umsetzung gewünscht ist, letztlich bleibe die Erkenntnis, dass diese Maßnahme unter den aktuellen Bedingungen nicht verantwortbar sei. Das Thema werde zu gegebener Zeit wieder aufgegriffen, so Moser.
Für 2025 ist eine Darlehensaufnahme von 600.000 Euro vorgesehen. Bürgermeister Moser erklärte, dass die liquiden Mittel zum Jahresbeginn bei knapp 3,7 Millionen Euro liegen, zum Jahresende verringern sie sich auf zwei Millionen Euro. Rein rechnerisch ergebe sich demnach kein akuter Darlehensbedarf. Da im Haushalt 2025 aber zahlreiche mehrjährige Investitionsmaßnahmen enthalten sind, würden die liquiden 2026 nicht mehr ausreichen.