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Den Erwachsenen um Längen voraus

Digitale Technik im Unterricht hat viele Vorteile – die Kinder lernen ganz nebenbei, was sie später im Job mal brauchen können.  

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Viele Schüler träumen davon, anstelle ...t mit in die Schule bringen zu dürfen.  | Foto: Pixel-Shot - stock.adobe.com
Viele Schüler träumen davon, anstelle von Büchern ein Tablet mit in die Schule bringen zu dürfen. Foto: Pixel-Shot - stock.adobe.com

Die Klasse 9c des Schulzentrums Oberes Elztal ist eine Projektklasse, die mittlerweile seit zwei Jahren mit Tablets im Unterricht arbeitet. Die Schülerinnen Anne Haitis und Madeleine Mack berichten von ihren Erfahrungen, den Möglichkeiten, aber auch Grenzen der iPad-Nutzung im Unterricht.

Wir hatten bereits in der siebten Klasse bei unserem Mathematiklehrer mit Smartphones gearbeitet. Die Mathematikaufgaben mit ausführlichen Musterlösungen konnten wir hier über unsere Unterrichtsplattform Moodle herunterladen. Somit war es uns möglich, jederzeit auf alle Aufgaben zuzugreifen, um selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten.

Unsere Eltern haben sich dann für die Bildung einer iPad-Klasse ausgesprochen und jedem von uns ein eigenes iPad finanziert, das wir auch privat nutzen dürfen. In der Projektwoche am Ende der siebten Klasse hat unser Klassenlehrer mit uns eine iPad-Schulung durchgeführt. Diese mündete in eine Präsentation am Schulfest, während der wir die vielen Möglichkeiten des Arbeitens mit dem iPad vorstellen konnten. Unser Klassenlehrer hat für uns außerdem einen Popsong arrangiert. Alle Instrumentalisten der Klasse haben mitgespielt. Das Besondere daran: Die Band-Instrumente wurde von den iPads übernommen.

Einer der wohl größten Vorteile der Tablet-Nutzung liegt darin, dass wir unsere Rücken schonen, da wir keine schweren Bücher mehr tragen müssen und dadurch keine Rückenschmerzen mehr haben. Außerdem ist es auch besser für die Umwelt, da wir nicht mehr so viele Blätter verbrauchen. Präsentationen, Mindmaps oder kleine Filme können wir leicht und schnell mit dem iPad erzeugen und bearbeiten.

Durch so ein Tablet ist man auch schnell abgelenkt

Aber auch zuhause ist es natürlich einfacher, schnell Informationen einzuholen oder auch mit den Lehrern zum Beispiel über E-Mail zu kommunizieren. Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, und so entsteht auch der ein oder andere Nachteil. Einer der größten Nachteile ist definitiv, dass man durch das iPad schnell abgelenkt ist, indem man ja schnell mal etwas anderes nebenher tun kann. Auch können Apps abstürzen oder das Internet mal nicht funktionieren, was für den Unterricht eine mittlere Katastrophe bedeutet.

Die Anschaffung der Tablets hat sich absolut gelohnt, da wir dadurch vieles fast nebenbei über den Umgang mit Medien gelernt haben und auch manchem Erwachsenen im Umgang damit um Längen voraus sind, was natürlich auch Vorteile im späteren Berufsleben bringen kann.

Die Ausstattung mit entsprechenden, teilweise unterrichtsspezifischer Applikationen ist von großer Bedeutung. Die Schulbücher zum Beispiel haben wir alle als E-Books auf den Tablets, damit wir auch die gleichen Unterrichtsinhalte bearbeiten können, wie es etwa unsere Parallelklasse auf herkömmliche Weise tut.

Die wichtigste App für uns ist daher definitiv "Bildungslogin". Man kann sie schnell, auch ohne W-Lan aufrufen und Markierungen machen. Bildungslogin wird täglich von uns benutzt.

Aber auch andere Apps sind im Unterricht durchaus nützlich: PDF- Expert ist zum Beispiel eine App, mit der wir unsere Arbeitsblätter der einzelnen Fächer ordnen, aber auch selber Blätter beschriften können. Wir können nachträglich Markierungen machen. Wir benutzen PDF-Expert jeden Tag, da wir alle Arbeitsblätter von Mathe, Physik und einigen anderen Fächern in dieser App haben.

"Quizlet" benutzen wir ausschließlich Zuhause für Englisch. Man kann mit dieser App Vokabeln lernen. Die App ist simpel zu benutzen und supereffektiv. Man trägt die Vokabeln ein und kann sie mit verschiedenen Kategorien lernen. Am Ende kann man einen Test machen, um sich endgültig zu prüfen. Diese App benutzen wir jedes Mal, wenn wir Vokabeln als Hausaufgabe haben.

Wenn man mit dem Tablet den Schuttigmarsch spielt

Alle Bücher waren nun digital abruf- und einsetzbar. In Mathematik konnten wir die Aufgaben auf einem größeren Bildschirm einsehen. Spezielle Apps halfen uns, die Mathematikaufgaben mit dem iPad besser zu veranschaulichen. In Musik hat unser Klassenlehrer mit uns zum Thema "Musical" ein digitales Heft erstellt, in das selbst bearbeitete Audio- und Videodateien eingebunden wurden. Am Tag der offenen Tür schließlich konnten wir den Viertklässlern zeigen, wie man mit Hilfe des iPads musizieren kann. Interessierte Besucher durften selbst den "Schuttigmarsch" spielen.

Und auch in anderen Fächern konnten die iPads hilfreich eingesetzt werden. Anhand verschiedener Apps haben wir Präsentationen und MindMaps erstellt. Über die App "Kahoot" wurden zum Beispiel Quizfragen zu unterschiedlichen Themen abgerufen und uns Arbeitsblätter per AirDrop zugeschickt, die wir dann direkt mit unseren Touch-Stiften bearbeitet haben. In Englisch hat uns unsere Lehrerin alle Vokabeln mithilfe der App Quizlet zur Verfügung gestellt, sodass wir diese selbstständig lernen konnten. Learning-Apps aus dem Internet werden über QR-Codes aufgerufen.

Alle Schülerinnen und Schüler unserer Klasse haben für ihre GFS (die Abkürzung steht für "Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen" und meint einen Vortrag mit schriftlicher Ausarbeitung zu einem Thema nach Wahl) die Präsentations-App "Keynote" verwendet. Und selbst im Sportunterricht haben wir Turnvideos und Fitnesslernkarten erstellt. Mit dem Tablet ist also vieles möglich.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 20. Dezember 2019: PDF-Version herunterladen

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