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BORS-Praktikum

Das Hobby für zwei Wochen zum Beruf gemacht

Raus aus der Schule, rein ins Berufsleben! Unter diesem Motto verbrachte Paula Bach ihr zweiwöchiges BORS-Praktikum im Reit- und Fahrverein Ludwigshafen-Oggersheim. BORS steht für Berufsorientierung an Realschulen.  

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Paula Bach mit ihrer Stute Dana   | Foto: Privat
Paula Bach mit ihrer Stute Dana Foto: Privat
Bereits seit meinem sechsten Lebensjahr bin ich eine begeisterte Reiterin und verbringe jede freie Minute, die mir bleibt, im Stall. Seit drei Jahren bin ich sogar stolze Besitzerin eines eigenen Pferdes. Durch BORS hatte ich im Januar die Möglichkeit, für zwei Wochen mein Hobby zum Beruf zu machen und zu schauen, ob der Beruf der Bereiterin für mich Zukunft hat.

Eigentlich ist die Dauer des Praktikums nur eine Woche, doch meine Eltern, die meinem Berufswunsch skeptisch gegenüberstehen, haben bei der Weiherhof-Realschule angefragt, ob es möglich wäre, das Praktikum auf zwei Wochen zu verlängern. Sie wollten, dass ich den Alltag so richtig hautnah und intensiv erlebe. Meine Mutter staunte nicht schlecht, als der verantwortliche Reitlehrer beim Vorstellungsgespräch zu mir sagte, dass ich nicht wie alle anderen um sechs Uhr morgens, sondern erst um acht Uhr anfangen müsse. Das war aber für mich früh genug. Mir war das verlängerte Praktikum nur recht, so hatte ich nach den Weihnachtsferien eine Woche länger schulfrei und durfte noch dazu bei meinen Großeltern wohnen.

Am Freitag, den 3. Januar, war es dann auch endlich soweit. Bereits morgens um 8 Uhr stand ich mit meinen Eltern im Stall, um mein Pferd Dana zu verladen. Dana nahm ich als persönliche Unterstützung ins Praktikum mit. Drei Stunden später kamen wir glücklich und gut gelaunt in Ludwigshafen an. Jetzt hieß es, schnell eine Box für Dana zu richten, damit sie ihr vorübergehendes Zuhause schnell beziehen konnte. Bereits am Nachmittag hatte ich meine erste Reitstunde, während der ich zahlreiche und lehrreiche Tipps von meinem neuen Chef, Herrn Funken, erhielt. Da im Stall gerade Personalmangel herrschte, musste ich bereits am Samstag mit meinem Praktikum beginnen.

So kam ich am Samstagmorgen gut gelaunt aber müde um 8 Uhr in den Stall, wo ich liebevoll von Dana durch ein leises Wiehern begrüßt wurde. Meine Aufgabe bestand für die nächsten vier Stunden darin, die Boxen der Schulpferde zu misten. So sollte das auch für die nächsten zwei Wochen bleiben. War es die Müdigkeit oder meine Schusseligkeit, dass mir bereits in der ersten Stunde mein erster Fehler unterlief? Hatte ich doch tatsächlich vergessen, die Boxentür von Rosseli zu schließen, als ich mich mit der Schubkarre voller Mist Richtung Misthaufen aufmachte. Mein Glück in diesem Unglück war, dass Rosseli intensiv mit Fressen beschäftigt war und so ihre gewonnene Freiheit nicht ausnutzte. Trotzdem war der Stallmeister nur wenig begeistert, und schon hatte ich meinen ersten Rüffel.

Nachdem wir mit dem Misten fertige waren, wurden die Pferde gefüttert, anschließend durfte auch ich nach Hause zu meinen Großeltern zum Mittagessen. Pünktlich um 15 Uhr ging mein Dienst weiter, und endlich durfte ich das tun, was ich ja unbedingt wollte, nämlich reiten. Zu meinem Glück stellte ich fest, dass es sich um eine Springstunde handelte, was ich besonders gerne mache. Schnell hatte ich Dana geputzt und gesattelt und für die anstehende Springstunde warm geritten. Auch in dieser Stunde konnte ich wieder sehr viel dazu lernen. Anschließend durfte ich noch ein Schulpferd reiten. Nach dem abendlichen Futtern bin ich müde aber auch stolz, meinen ersten Arbeitstag so gut überstanden zu haben, nach Hause gefahren.

Die anstrengende Arbeit führte dazu, dass ich oft direkt nach den Nachrichten auf Omas Sofa eingeschlafen bin. In den zwei Wochen in Ludwigshafen habe ich sehr viel im Umgang mit Pferden dazugelernt und konnte mich, was mir besonders wichtig war und ist, reiterlich weiterentwickeln. Allerdings musste ich auch feststellen, wie anstrengend die Arbeit im Stall ist, und weiß es jetzt umso mehr zu schätzen, dass Dana hier in Freiburg in einem Stall steht, in dem ich nicht selbst misten muss. Mein Fazit zu den zwei Wochen Praktikum ist also: Mein Hobby bleibt mein Hobby, und welche berufliche Zukunft ich einschlagen werde, weiß ich noch nicht!

Ressort: Schülertexte

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