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Biologischer wirtschaften

Auf dem Schätzlehof in Winden im Elztal wird gerade mit viel Aufwand von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft umgestellt.  

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Liegt inmitten von viel Schwarzwaldidylle –  der Schätzlehof.   | Foto: privat
Liegt inmitten von viel Schwarzwaldidylle – der Schätzlehof. Foto: privat

In Zeiten von wachsendem ökologischem Bewusstsein rückt die traditionelle Landwirtschaft immer mehr in den Fokus der Gesellschaft. Auch viele Landwirte stellen sich daher die Frage, ob Bio nicht doch die bessere Alternative sei. So wagt auch der Schätzlehof in Oberwinden den Schritt zur Biolandwirtschaft.

Der Schätzlehof bewirtschaftet 53 Hektar landwirtschaftliche Fläche und 22 Hektar Wald. Mit seinen 50 Milchkühen gehört er zu den mittelgroßen Betrieben im Schwarzwald. Um einen Betrieb wie diesen am Laufen zu halten, benötigt es viel Engagement und Liebe zur Landwirtschaft.

Da das Tierwohl dem Landwirt Georg Schätzle schon immer sehr wichtig war, stellte er schon vor 20 Jahren von Anbinde-Haltung auf Laufstall-Haltung um. Da die Nachfrage nach Biomilch stetig steigt und verschiedene Renovierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen dadurch bereits nötig waren, lag die Überlegung nahe, den Hof auf Biolandwirtschaft umzustellen.

Biolandwirtschaft kombiniert ökologische Feldbewirtschaftung mit artgerechter Tierhaltung. Dies bedeutet, dass alle landwirtschaftlichen Flächen ohne jeglichen Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden bewirtschaftet werden. Es wird nur noch die eigene Gülle und Festmist ausgebracht. Zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit werden die Böden in regelmäßigen Abständen gekalkt. Aufgrund dieser Vorgaben lohnt es sich für den Schätzlehof nicht mehr, wie bisher Mais anzubauen. Dies wäre auf ökologische Art sehr arbeits- und kostenintensiv. Der Staat fördert und unterstützt mit verschiedenen Maßnahmen die Umstellung der Betriebe.

Auch hinsichtlich der Tierhaltung muss sich der Schätzlehof auf neue Anforderungen einstellen. Bisher waren die Milchkühe ganzjährig im Stall, nun dürfen sie, sofern es die Witterung zulässt, für acht Stunden täglich auf die Weide gehen. Damit alle Vorgaben eingehalten werden können, ergeben sich für Familie Schätzle auch noch bauliche Änderungen. Da die kleinen Kälbchen mehr Platz benötigen, muss der Kälberstall vergrößert und ein Auslauf geschaffen werden. Da der Stall der Familie Schätzle inzwischen schon zwanzig Jahre alt ist, stünden sowieso Renovierungsarbeiten an. Diese werden nun im Zuge der Umstellung an die neuen Bio-Standards angepasst.

Der Schätzlehof liefert seine Milch schon immer an die Schwarzwaldmilch nach Freiburg. Diese hat in den letzten Jahren ihren Biomilchabsatz stetig erweitert. Es wird jedoch nur so viel Biomilch angenommen, wie abgesetzt werden kann. Damit dies gewährleistet ist, wird nur eine gewisse Anzahl von Biomilchlieferanten zugelassen.

Um von konventioneller Landwirtschaft auf Biolandwirtschaft umzustellen kann, benötigt es etwas Zeit. Diese Übergangszeit beträgt in der Regel zwei Jahre. In dieser Zeit können die alten Futtermittel aufgebraucht und die neuen biologisch angebauten Futtermittel eingebracht werden. Erst wenn alle Anforderungen erfüllt sind, wird man zur Biomilchablieferung zugelassen. Es liegt in der Abwägung des Landwirts und an der geografischen Lage seines Betriebes, ob die Umstellung auf Bio lohnenswert und überhaupt möglich ist. Für Familie Schätzle wird es eine spannende Zeit werden, bis alle Umstellungsmaßnahmen umgesetzt sind. Schulzentrum Oberes Elztal (Elzach)

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 20. Dezember 2019: PDF-Version herunterladen

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