Interview mit einem Biobauern
"Biologische Landwirtschaft lohnt sich fast nicht"
Die biologische Landwirtschaft bekommt immer mehr Bedeutung, weil viele Menschen verstärkt auf biologisch erzeugte Nahrungsmittel achten. Aber einige der Bio-Betriebe könnten große Probleme bekommen, weil die EU in Brüssel ein neues Gesetz erlassen hat, nach dem ein Biobauer bis 2013 einen Laufstall braucht um ein Biosiegel zu bekommen. Zischup-Reporter Mario Walter sprach mit Bernd Walter, einem Landwirt, der seinen Hof seit vielen Jahren biologisch bewirtschaftet.
Mario Walter, Klasse 8a, Neunlinden-Werkrealschule Neunlinden Elzach &
Fr, 16. Nov 2012, 9:16 Uhr
Schülertexte
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Hektar groß. Davon sind 23 Hektar Waldfläche
und 20 Hektar Grünland.
Zischup: Wie lange besitzen Sie schon ihren Bio-Betrieb?
Walter: Unser Betrieb wurde mir und meiner Frau 1995 überschrieben, von dort an bewirtschafteten wir auch biologisch.
Zischup: Was brachte Sie dazu biologisch zu bewirtschaften ?
Walter: Auf unserem Hof bewirtschafteten wir schon immer biologisch. Deshalb überlegten wir uns, ob wir dem Bio-Bund beitreten sollten.
Zischup: Lohnt sich die biologische Landwirtschaft bei Ihrem Betrieb?
Walter: Nein, in unserem Betrieb lohnt sich
die biologische Landwirtschaft fast nicht, weil wir damit weniger Ertrag auf einem Hektar haben, wie normale Betriebe. Man bekommt zwar als biologischer Betrieb mehr Zuschüsse pro Hektar, aber trotzdem lohnt sich das fast nicht.
Zischup: Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten die Vorschriften zu erfüllen?
Walter: Nein eigentlich nicht bis jetzt, aber die EU in Brüssel hat eine neue Vorschrift gemacht, nach der man bis 2013 einen Laufstall benötigt oder dass man die Rinder alternativ zwei mal in der Woche heraus lassen muss. Aber ich bin selber noch berufstätig und komme erst abends nach Hause und besitze den Stall nicht, um die Tiere zwei mal raus und wieder rein zu holen. Außerdem würde es sich nicht rechnen ein neuen Laufstall zu bauen.
Zischup: Können sie ein paar Vorschriften des Bioverbandes nennen?
Walter: In der Biolandwirtschaft darf man keine Pflanzenpestizide benutzen. Außerdem darf man nur selbstgemachtes Futter den Tieren füttern und pro Hektar nur 0,7 Rinder halten.
Zischup: Welcher der Tierhaltungen finden Sie persönlich besser?
Walter: Ich finde, beide Haltungen haben ihre Vorteile und Nachteile. In der Anbindehaltung hat man mehr Kontakt zu den Tieren und die Tiere sind zahmer. Beim Laufstall hat man hingegen eine große Arbeitserleichterung aber der Kontakt zu den Rindern fehlt.
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