Zischup-Interview
"Bei jedem Auftritt geht etwas schief"
Almuth Zschocke gehört der Akrobatik-Truppe "Voili Voilà" an. Sabine Zschocke, Schülerin der Klasse 8a des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Freiburg, hat sie interviewt.
Sabine Zschocke & 8a Theodor-Heuss-Gymnasium Freibburg
Di, 26. Mai 2020, 19:18 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Und wie habt ihr euch kennengelernt?
Zschocke: Das ist eine lustige Geschichte. Wir haben uns über unsere Kinder im Kindergarten kennengelernt. Sie sind fast gleich alt. Inzwischen sind sie alle zwischen 13 und 16 Jahre alt und jetzt auch in der Gruppe dabei.
Zischup: Wie kamt ihr eigentlich auf den Namen "Voili Voilà"?
Zschocke: Wir haben uns zusammengesetzt und jeder hat Vorschläge gemacht. Dann hat einer den Namen vorgeschlagen und wir fanden ihn alle gut. Wir haben ja einen Franzosen in der Gruppe, deswegen fanden wir den Namen auch passend denn er zeigt, dass wir nicht nur Deutsche sind.
Zischup: Wie würdest du das, was ihr macht mit ein, zwei Wörtern beschreiben?
Zschocke: Als Musikalisches Zirkus-Theater.
Zischup: Was hat euch inspiriert?
Zschoke: Wir haben gemerkt, dass jeder von uns etwas Unterschiedliches kann, unterschiedliche Fähigkeiten hat, und wir hatten Lust, voneinander zu lernen.
Zischup: Habt ihr Vorbilder?
Zschocke: Manche schon. Ich singe ja und spiele Geige oder Flöte. Meine Vorbilder sind eigentlich alle guten Sängerinnen und Sänger. Jonathan, unser französisches Mitglied, spielt Klarinette und ist der Clown. Sein Vorbild ist Charlie Chaplin. Bei den anderen weiß ich es nicht genau, aber wir sind uns eigentlich gegenseitig Vorbilder. Jeder kann etwas, was der andere nicht kann und deshalb bewundern wir uns gegenseitig.
Zischup: Wo und wie oft tretet ihr denn auf?
Zschocke: Wir treten ziemlich unregelmäßig auf, je nach Anfrage. Auch nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz oder Italien. In der Schweiz fast regelmäßig. Oft treten wir auch mit einer anderen Gruppe auf. Sie heißt "Pas de deux" und ist auch eine Zirkuskompanie mit Wagen und Bühne. Bei Privatanlässen, kleinen Festivals, sonstigen städtischen Veranstaltungen wie etwa bei der Museumsnacht sind wir zu sehen. Einmal haben wir auch bei einem Kleinkunstwettbewerb mitgemacht, aber das fanden wir nicht so interessant.
Zischup: Sind die Auftritte immer gleich oder jedes Mal verschieden?
Zschocke: Anfangs hatten wir unterschiedliche Programme mit unterschiedlichen Nummern. Dann haben wir ein anderthalb stündiges Programm erarbeitet. Aber das mussten wir oft je nach den Zuschauern variieren. Manchmal wollten sie nur 20-Minuten-Auftritte haben. Dann mussten wir immer wieder umplanen. Die letzten Auftritte waren aber das ganze Programm. Wir haben aber insgesamt drei Programme: Das erste heißt "Quelle Cirque", das zweite "Quelle Musique" und das dritte "Quelle Danse". Die Zuschauer wollen oft eine bunte Mischung aus allem.
Zischup: Wie wird denn euer Alltag von der Arbeit mit Voili Voilà beeinflusst?
Zschocke: Ein Mal pro Woche müssen wir Proben und die Vorbereitung auf Auftritte brauchen viel Zeit. Das kann im Alltag ziemlich stressig sein. Auch wenn es zwischen uns Mitgliedern Probleme gibt, ist das nicht gut und braucht Zeit, um es wieder hinzukriegen.
Zischup: Inzwischen sind ja auch eure Kinder dabei. Was hat sich dadurch verändert?
Zschocke: Wir müssen über vieles mehr nachdenken, etwa muss man die Proben besser vorbereiten und planen. Es macht aber auch mehr Spaß und ist spannender, da nochmal andere Meinungen dazukommen.
Zischup: Bist du nervös vor Auftritten?
Zschocke: Oh ja. Wenn wir zu wenig Zeit zum Proben und Vorbereiten haben oder uns mit der Zeit verschätzen, bin ich nervös. Öfter sind auch die Raumbedingungen nicht gut für die Akrobatik.
Zischup: Ist bei einem Auftritt schon mal etwas schiefgelaufen?
Zschocke: Bei jedem Auftritt geht was schief! Es ist nur eine Frage des Ausmaßes. Oft merken die Leute das auch nicht, weil wir es so darstellen als wäre das Absicht. Wenn Jonathan den Clown bei "Quelle Cirque" spielt, ist das gerade gut, wenn etwas Lustiges passiert.
Schülerin: Ist dir schon mal etwas richtig Peinliches passiert?
Zischup: Ja, einmal hatte ich keine blickdichte Überhose an. Ich wusste von Anfang an, dass ich die falsche Hose trage und konnte es, bis ich den Handstand machen musste, nicht mehr ändern. Das war mir sehr peinlich. Einmal ist auch das Diabolo zu hoch geflogen und an einen Scheinwerfer gekracht. Man hat gesehen, wie kleine Stückchen Scherben runtergerieselt sind...
Zischup: Das klingt ja aufregend! Vielen Dank für das interessante Interview und viel Erfolg beim nächsten Auftritt!
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