Kommentar
Altgriechisch – ein super Training fürs Gehirn
Immer wieder wählen 12- bis 13-Jährige Altgriechisch als ihr Profilfach. Dafür gibt es gute Gründe. Warum alte Sprachen nicht langweilig sind. .
Jonathan Auracher, Klasse 8a, Kolleg St. Sebastian (Stegen)
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Auch wenn es auf den ersten Blick erstaunlich erscheint, entscheidet sich seit vielen Jahren immer eine kleine Gruppe der 12- bis 13-Jährigen für das Fach Altgriechisch und das aus guten Gründen.
Das Erlernen von Altgriechisch ist eine tolle Möglichkeit, das Gehirn der Teenager herauszufordern und somit super zu trainieren. Die schwierigen grammatikalischen Regeln erfordern ausdauernde Konzentration und viel Übung. Man könnte das Erlernen dieser vermeintlich "toten" Sprache ein stückweit mit einem Puzzle vergleichen, das Stück für Stück zusammengesetzt werden muss. Wenn man es einmal verstanden hat, kann man immer auf dieses Puzzle zurückgreifen. Dieses sehr umfassende Wissen hilft den Schülerinnen und Schülern auch in anderen Fächern und Lebensbereichen, vielschichtige Probleme zu lösen und Strukturen zu erkennen.
Ein weiterer Grund, warum sich Schülerinnen und Schüler für die "langweilige" Sprachen entscheiden, ist die große Bedeutung der Altsprachen in der Wissenschaft. Viele Fachbegriffe in der Medizin, Biologie und anderen Studienfächern stammen aus dem Lateinischen oder Altgriechischen. Beispielsweise kommen die Begriffe Cardio (Herz) oder Neuro (Nerv) aus dem Altgriechischen. Wer also früh Altgriechisch lernt, hat später im Studium Vorteile, wenn es darum geht, Fachbegriffe zu verstehen oder wissenschaftliche Zusammenhänge herzuleiten.
Außerdem ist Altgriechisch eng mit der europäischen Kultur verbunden. Die alten Griechen haben die Grundlage für vielen Geisteswissenschaften geschaffen, die unser Leben bis heute prägen, allen voran in den Bereichen Philosophie, Literatur und Politik. Viele berühmte Werke wie die Ilias oder die Odyssee von Homer sind in Altgriechisch geschrieben. Naturgemäß sind die Originaltexte besser zu verstehen und eindrücklicher, als wenn man sich auf fremde Übersetzungen verlassen muss. Die ursprünglichen Texte erlauben einen Einblick in die Gedankenwelt der Menschen, die unsere Kultur so stark beeinflusst haben.
Nicht zuletzt sind es aber auch die spannenden und faszinierenden Geschichten und Mythen der Antike, die das Fach Altgriechisch so interessant und abwechslungsreich machen. So lernt man im Altgriechisch-Unterricht neben der Sprache und der komplexen Grammatik die unterschiedlichen Götter und deren Geschichten kennen. Die sehr erfolgreiche Bücherreihe von Rick Riordand "Percy Jackson" und deren Verfilmung ist ein guter Beweis, dass die vermeintlich alten Geschichten auch heute noch viele junge Menschen begeistern. Langweile kommt im Altgriechisch-Unterricht also nicht auf, im Gegenteil. Es ist ein super abwechslungsreiches und spannendes Schulfach, was man jedem, der sich auch für Geschichte, Literatur und Wissenschaft interessiert, unbedingt empfehlen kann.