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Zischup-Interview

"Als Kind wollte ich Müllmann werden"

Martin Müller* arbeitet heute als Entwicklungsingenieur. Früher wollte er Müllmann werden. Die beiden Kepler-Schüler Tim Cech und Florian Zeuner, Klasse 9a, haben ihn zu seiner Berufswahl befragt. (*Name von der Red. geändert)  

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Aus der Traum: Statt Müllmann ist Martin Müller* Entwicklungsingenieur geworden.  | Foto: David Ebener
Aus der Traum: Statt Müllmann ist Martin Müller* Entwicklungsingenieur geworden. Foto: David Ebener
Zischup: Wie lange hat Ihre Ausbildung gedauert?
Müller: Meine Ausbildung hat sieben Jahre gedauert.
Zischup: Welchen Abschluss hatten Sie danach?
Müller:
Diplom-Ingenieur, heute Master of Science.
Zischup: Haben Sie schon mal den Arbeitgeber gewechselt?
Müller: Ja, sogar schon ganze vier Mal. Wobei ich nur einmal selbst gekündigt habe. Alle anderen Male wurde ich mit der Firma "verkauft".
Zischup: Würden Sie das derzeit wieder tun?
Müller: Nein, derzeit nicht.
Zischup: Wie lange arbeiten Sie jetzt schon in Ihrem Beruf?
Müller: 25 Jahre.

Zischup: Was hat sich im Laufe der 25 Jahre verändert?
Müller:
Ich arbeite jetzt statt am Zeichenbrett mit einem Computer
Zischup: Auf einer Skala von eins bis zehn (zehn=sehr zufrieden). Wie zufrieden sind Sie mit ihrem Beruf und warum?
Müller: 9, da mein Beruf sehr abwechslungsreich ist und man ständig neue Herausforderungen hat. Außerdem lernt man ständig neue Menschen kennen.
Zischup: Warum haben Sie dann nicht zehn gewählt?
Müller: Die Bürokratiekrake erfindet immer neue Gesetze und Anforderungen, die verhindern, im eigentlichen Beruf zu arbeiten (er schmunzelt). Man produziert Berge von Papier statt neue Produkte.

Zischup: Ist dieser Beruf schon als Kind Ihr Traumberuf gewesen?
Müller: Nein, als Kind wollte ich Müllmann werden, weil Müllmänner so cool hinten auf dem Müllauto mitfahren dürfen.
Zischup: Wann sind Sie dann auf Ihren jetzigen Beruf aufmerksam geworden?
Müller: Nach dem Zivildienst, durch einen Zeitschriftenartikel über Luft- und Raumfahrt-Ingenieure, den ich gelesen habe.
Zischup: Das heißt, Sie wollten erst Ingenieur für Luft- und Raumfahrt werden?
Müller: Ja, aber nach einem Gespräch mit einem Studenten der Luft- und Raumfahrttechnik erfuhr ich, dass es fast ausschließlich Stellen in der Rüstung gab. Deshalb entschied ich mich dagegen und wählte Medizintechnik, da man damit den Menschen hilft, statt sie zu verletzen oder umzubringen.


Zischup: Wenn Sie in Bezug auf die Berufswahl neu anfangen könnten und nicht den jetzigen Beruf wählen dürften, welchen Beruf würden Sie wählen?
Müller: Ich würde Handchirurg werden, da man hier mit gutem räumlichem Vorstellungsvermögen eine der faszinierendsten Erfindungen der Natur, die menschliche Hand, "repariert", um ihrem Besitzer wieder rasch ein möglichst uneingeschränktes Leben zu ermöglichen.
Zischup: Wem würden Sie Ihren Beruf empfehlen? Welche Eigenschaften braucht man in Ihrem Beruf?
Müller: Ich würde meinen Beruf einer Person empfehlen, die flexibel ist, einen guten Erfindergeist und Freude an der Zusammenarbeit mit Menschen hat.
Zischup: Denken Sie, dass Ihr Beruf in Zukunft wichtiger wird oder eher an Relevanz verliert?
Müller: Ich denke, dass mein Beruf immer wichtiger wird, da es immer mehr Alte und Kranke geben wird und Operationen durchgeführt werden, die früher undenkbar waren.

Ressort: Schülertexte

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