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"20 Jahre im Wald verschwunden, haben wir wieder rausgefunden"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Heidrun Rufle, der ersten Vorsitzenden der nach zwanzig Jahren Tiefschlaf wiederbelebten Herrischrieder Fastnachtszunft Hooriwälder.  

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Drei Hooriwälder  | Foto: Privat
Drei Hooriwälder Foto: Privat

Rund zwanzig Jahre lang gab es weit und breit keinen einzigen Hooriwälder mehr. 1977 war die Herrischrieder Fastnachtszunft gegründet worden. Rund 16 Jahre lang war sie aktiv, danach passierte gar nichts mehr. Vergangenes Jahr wurden die Hooriwälder wiederbelebt. Zischup-Reporterin Jaqueline Eberle, Schülerin der Klasse 8a der Werner-Kirchhofer-Realschule in Bad Säckingen, hat mit Heidrun Rufle, erste Zunftvorsitzende und Tochter des früheren Oberhooriwälders Adolf Eckert, gesprochen.

Zischup: Wieso ist die Zunft 1993 eingestellt worden?
Rufle: Die Zunft ist 1993 eingeschlafen, weil ein Todesfall die Familienmitglieder der Eckerts zum Pausieren zwang und die anderen aktiven Mitglieder nicht alleine weitermachen wollten und konnten. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass rund drei Viertel der aktiven Hooriwälder aus Mitgliedern der Familie Eckert bestand.
Zischup: Und wie kam es jetzt dazu, die Hooriwälder wieder auferstehen zu lassen?
Rufle: Die nächste Generation, also die Töchter der alten aktiven Eckert-Familienmitglieder, aber auch andere junge Herrischrieder haben immer wieder mal darüber nachgedacht und auch darüber gesprochen, dass man die Hooriwälder doch eigentlich wiederbeleben müsse. Was uns dann nach 20-jährigem Schlummerschlaf der Hooriwälder zum Glück auch gelungen ist – und zwar unter dem Motto: "20 Jahre im Wald verschwunden, haben wir wieder rausgefunden!"
Zischup: Und wie fühlen Sie sich als erste Vorsitzende?
Rufle: Es ist ein wirklich gutes Gefühl, für den Anfang Vorsitzende zu sein und auch daran teilhaben zu können, die Hoories nach so vielen Jahren endlich wieder auf die Beine zu stellen.
Zischup: Hat sich viel verändert im Gegensatz zu früher?
Rufle: Ja, es gibt nicht mehr so viel Druck wie vor zwanzig Jahren. Damals hatten wir ein riesiges Programm zu stemmen, das nur auf wenigen Schultern verteilt war. Heute machen wir nur als Hästräger bei Veranstaltungen mit und haben keine große Verantwortung, aber jede Menge Spaß.
Zischup: Wie ist eigentlich das Gefühl, nach 20 Jahren, endlich wieder ins Häs zu schlüpfen?
Rufle: Es macht sehr viel Spaß, nach 20 langen Jahren wieder das Häs zu tragen, weil der Gruppenspaß groß ist und wir eben keinen Druck mehr verspüren.
Zischup: Wie steht Ihr Vater zur Wiederbelebung?
Rufle: Der Oberhooriwälder hat sich sehr gefreut über die Wiederauferstehung, aber er ist noch vom alten Schlag und meint sicher, wir könnten noch mehr machen.
Zischup: Hat Ihre Zunft noch dasselbe Häs oder wurden Veränderungen vorgenommen?
Rufle: Wir haben noch genau dasselbe Häs und möchten auch keine entscheidenden Veränderungen vornehmen. Höchsten die Hosen von der Form modern anpassen. Sie sehen aus wie Pumphosen und sind etwas unbequem und unvorteilhaft im Tragen.
Zischup: Gibt es Pläne für die Zukunft?
Rufle: Pläne haben wir bis jetzt keine großen. Höchstens den Plan, nochmal Kostüme nachfertigen zu lassen, weil noch mehrere Interessenten ein Häs wollen, und wir keine mehr zur Verfügung stellen können. Es wäre gut, so rund zehn Hästräger mehr zu haben, damit es immer genug Leute sind, für den Fall, dass es mal Ausfälle gibt.

Ressort: Schülertexte

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