Neuried befürwortet Pilotprojekt
Der Abwasserverband Friesenheim setzt auf ein Pilotprojekt als vierte Reinigungsstufe. Die Pflanzenkläranlage soll einmal Spurenstoffe wie Arzneimittelrückstände oder Mikroplastik herausfiltern. .
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Diese Studie habe mehrere Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, alle mit Kosten von mehreren Millionen Euro. Als technisch beste, einfachste und auch kostengünstigste habe sich ein sogenannter Retentionsbodenfilter erwiesen, im Prinzip eine Pflanzenkläranlage. Wenn diese zusätzlich mit einer Aktivkohleschicht versehen werde, seien Filterleistungen von bis zu 100 Prozent möglich. Reinbold: "Allerdings gibt es bislang nur eine solche Anlage in ganz Deutschland, eine Versuchsanlage, die aber gut funktioniert."
Wenn sich der Verband für eine solche Anlage entscheide, seien für das Innovationsprojekt verschiedene Förderungen möglich, bis hin zu einem Zuschuss der EU. Möglich sei eine Anlage mit drei Klärbecken und geschätzten Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro oder mit vier Becken und Kosten in Höhe von 5,8 Millionen Euro. Auf Nachfrage von Jochen Strosack (FWV) zu den anteiligen Kosten für Neuried antwortete Reinhold, dass auf Neuried etwa 133.000 Euro zukämen, "umgelegt auf den Verbraucher wären das zwei Cent je Kubikmeter Abwasser als Erhöhung der Gebühren".
Die Betriebskosten lägen deutlich niedriger als bei anderen Lösungen, sagte Reinbold auf eine Frage von Ralf Wollenbär (FWV). Man brauche weniger Pumpen, Geräte und Leitungen. "Allerdings gibt es halt auch noch keine Langzeiterfahrungen, zum Beispiel wie lange die Aktivkohle hält."
Axel Fischer (UL) hielt das Pilotprojekt unbedingt für unterstützenswert. Er sei gespannt, ob wirklich auch Mikroplastik herausgefiltert werden könne. Reinbold fügte an, dass das Projekt eine wissenschaftliche Begleitung erhalten solle. "Wir hoffen, dass drei Becken reichen. Wenn nicht, hätten wir noch Platz für ein viertes Becken."
Der Neurieder Gemeinderat votierte einstimmig für die vorgeschlagene Lösung.
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